Bald ist es wieder so weit: Die Temperaturen sinken auf Richtung Null Grad, auf den höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen fällt der erste Schnee. Für den Körper bedeutet dies, neue Strategien für das Immunsystem zu entwickeln, damit sich keine Erkältungskrankheiten festsetzen können. Aus einem Kratzen im Hals oder einem Schnupfen ist schnell ein grippaler Infekt entstanden.
Wie beugt man Erkältungen am besten vor? Sorgen Sie immer für warme Schuhe und vor allem warme Füße. Verschwitzte Socken am besten unmittelbar nach Rückkehr vom Sport tauschen. Denken Sie ebenfalls an den Schleimhaut-Schutz. Unsere Schleimhäute dienen uns als Bollwerk gegen Bakterien und Viren. Geschwächt werden sie durch Trockenheit. Deshalb Büro- und Privaträume am besten regelmäßig lüften. Lassen Sie als Schutz den Körper nicht auskühlen. Halten Sie im Alltag Hygieneregeln ein. Waschen Sie regelmäßig im Büro oder unverzüglich bei der Heimkehr nach Hause gründlich die Hände. Denn die infektiösen Keime lauern überall und sitzen auf Treppengeländern, Türklinken und Haltegriffe in Bus und Bahn. Dort können sie einige Stunden überleben. Bitte beachten: Der Reinigungsvorgang beim Händewaschen muss mindestens 30 Sekunden andauern, damit Krankheitserreger unschädlich gemacht werden.
Mit Meersalz oder Salbei gurgeln – und viel trinken
Ist der Hals rau und trocken und die Stimme angegriffen, dann benötigen Sie viel Flüssigkeit. Halten Sie Stimmbänder feucht, indem Sie viel Wasser trinken. Heiße Kräutertees, etwa aus Thymian, und mit Vitamin C angereicherte Früchtetees beruhigen die angegriffenen Schleimhäute. Getränke sollten nicht zu heiß und nicht zu kalt sein. Klassisches Mittel bei Halsweh ist das Gurgeln mit Salbei (Tropfen oder Tee) oder Meersalz. Ein Meerwasser-Nasenspray wirkt befeuchtend, reinigend und leicht spülend. Jedoch sollte er nicht länger als ein paar Tage verwendet werden. Denn eine dauerhafte Anwendung bringt sonst die natürlichen An- und Abschwellmechanismen durcheinander. Bei akuten Entzündungen im Bereich Hals, Nase und Ohren, sowie bei Stimmbeschwerden, sollten Sie vorübergehend die Stimme schonen. Sprechen Sie weniger, rufen oder schreien Sie nicht. Genauso belastet flüstern und räuspern die Stimmbänder.
Inhalieren
Inhalieren hilft bei Schnupfen und auch bei Husten und Heiserkeit. Geben Sie dabei einen Esslöffel Kamillenblüte oder Thymian in eine Schüssel und übergießen Sie es mit einem halben Liter kochenden Wasser. Unter einem Handtuch atmen Sie die Dämpfe zehn Minuten lang ein. Damit werden die Atemwege angefeuchtet und ihre Reinigungsfunktion unterstützt. Als andere Inhaltsstoffe eignen sich auch Menthol, Pfefferminze, Eukalyptus, Kampfer und Latschenkiefer. Das bewusst tiefe Einatmen sollte möglichst durch die Nase erfolgen. Das Ausatmen erfolgt dann durch den Mund. Sind die Bronchien stark in Mitleidenschaft gezogen, ist das tiefe Einatmen durch den Mund sinnvoll. Zehn Minuten Inhalation sind ausreichend.
Medizinische Bäder
Medizinische Bäder dienen der Zufuhr arzneilich wirksamer Stoffe auf oder in den Körper. Im Badewasse werden medizinische Badezusätze (ätherische Öle) gelöst. Erkältungsbäder sind Vollbäder, die nur für kreislaufstabile Patienten geeignet sind, denn mit Ausnahme des Kopfes wird der ganze Körper in das Bad eingetaucht. Die Badetemperatur sollte zwischen 35 °C und 40 °C betragen. Die Badedauer kann bis zu zwanzig Minuten betragen.
Vitamin C und Zink in Kombination, außerdem Selen
Das Immunsystem ist jetzt dankbar für jede Unterstützung. Denn die Abwehrzellen können mehr leisten, wenn genügend Vitamin C zur Verfügung steht. Zum Schutz vor Erkältungen ist die Kombination von Vitamin C mit Zink besonders effektiv. Vitamin-C-Quellen sind Brokkoli, Paprika, Sanddornbeeren, Kiwis, Zitrusfrüchte und Grün- und Rosenkohl. Das Spurenelement Selen ist ebenfalls wichtig für die Abwehrleistungen der weißen Blutkörperchen. 200 Mikrogramm Natriumselenit steigern die Leistung der Lymphozyten um mehr als das Hundertfache.
Schutz aus dem Bienenstock
Honig, pur oder im Tee, leistet bei Heiserkeit gute Dienste. Ein weiteres Bienenprodukt, Propolis, kann bei Erkältungserregern in der Luft gut helfen. Die Kautabletten oder Pastillen oder auch Spülungen mit Propolis-Mundwasser wirken unmittelbar im Mund- und Rachenraum. Sie besänftigen die Schleimhäute, indem sie diese mit einem Schutzfilm überziehen. Dennoch das Trinken nicht vergessen! Eine intensivere Trinkmenge verbessert die Abwehrleistungen im Lymphsystem.
Linderung löffelweise
Wohltuend sind mild schmeckende Erkältungs-Sirupe bzw. Säfte. Ob Spitzwegerich- oder Huflattich- oder Thymian-Saft, die Heilpflanzen-Zubereitungen bringen Löffel für Löffel spürbare Linderung. Hustensirup mit Latschenkiefern-, Fenchel-, Eukalyptus- und Anisöl kann jetzt sehr hilfreich sein. Ein Isländisch-Moos-Extrakt kann bei Hustenreiz helfen. Es bildet einen natürlichen Schutzfilm auf der angegriffenen Hals- und Rachenschleimhaut und kann so den Hustenreiz lindern. Unterstützend wirken Lindenblüten (verstärkt das Schwitzen und bricht die Krankheit). Wichtig ist immer, dass das Abwehrsystem frühzeitig aktiviert und bei entzündeten Bronchien die Schleimbildung so gestaltet wird, dass genügend abgehustet werden kann. Schon bei den ersten Anzeichen einer beginnenden Erkältung sollten Sie Ihr Immunsystem mit Echinacea (Sonnenhut) trainieren; Sonnenhut steigert die Abwehrbereitschaft der weißen Blutzellen.
Nasenrödern
Das Nasenrödern ist eine einfachere Form der nasalen Reflextherapie. In der Nasenschleimhaut wird ein Niesreflex ausgelöst, der reinigend und befreiend auf den Gesamtorganismus ist. Chronische und auch akute Krankheitszustände werden behandelt. Hochwertige Wattestäbchen werden mit speziellen ätherischen Ölen (Nasenreflexöl) getränkt, danach unter die Nasenmuscheln geführt und nach ein paar Atemzügen wieder entfernt. Der Niesreiz sollte nicht unterdrückt werden. Besonders anfangs sollte Nasenrödern unter fachkundiger Anleitung durchgeführt werden.
Bewegung
Vergessen Sie im Herbst nicht die häufige Bewegung an der frischen Luft. Ein Spaziergang tut den Schleimhäuten gut. Die moderate Bewegung sorgt für eine gute Durchblutung und bringt den Kreislauf wieder in Schwung. Wenn sich eine Erkältung ankündigt, sollte man sich nicht gleich im Haus verkriechen. Es muss dann nicht ein intensives Ausdauertraining sein. Ein kleiner Spaziergang ist vollkommen ausreichend. Strikte Bettruhe ist jedoch bei Fieber notwendig.