Heilpflanzen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. In Arzneimitteln, Kosmetika, Reinigungsmitteln, Frischpflanzensäfte und in Küchenkräutern werden sie entweder frisch oder getrocknet verwendet. Bei dem Begriff Heilkräuter handelt es sich um die umgangssprachliche Bezeichnung von Pflanzen oder Pflanzenteilen, die arzneilich angewendet werden.
Wichtige Arzneipflanzen wie Pfefferminze, Kamille, Melisse, Rosmarin, Thymian und Baldrian werden schon seit Jahrzehnten kultiviert, um den massenweisen Bedarf zu decken. Weitere Grund für die Beliebtheit: Die Wissenschaft konnte einige wertvolle Studien über die Linderung von Beschwerden nach dem Einsatz von Heilpflanzen liefern.
Ob als Kraut, Tinktur oder in Pillenform: Naturheilmittel werden in unterschiedlichen Formen angeboten und für viele Menschen erscheint es immer schwieriger, selbst zu entscheiden, welche Darreichungsform und damit auch die Wirksamkeit am besten für einen ist. Egal welche Form der Einnahme gewählt wird, sollte auf jeden Fall immer die Packungsbeilage beachtet werden. Gewisse Nebenwirkungen, Einnahmeformen und auch die maximale Tagesdosis sind dort aufgeführt. Im Zweifelsfall am besten immer ärztlichen Rat einholen.
Fertigpräparate
In unterschiedlicher Form werden Fertigpräparate angeboten. Dragees, Tabletten, Tropfen oder Salben zählen dazu und stellen für den Anwender in den meisten Fällen eine bequeme Einnahmeform dar. Genau festgelegt ist der Mindestgehalt an Inhaltsstoffen. Zugleich ist der Wirkstoffgehalt standardisiert.
Tinkturen
Heilpflanzen-Tinkturen sind relativ einfach aus pflanzlichen Grundstoffen herzustellen und wirkungsvoll in ihrer Anwendung. Tinkturen kann man bequem tropfenweise einnehmen, auch in Wasser oder Tee sowie mit Würfelzucker. Tinkturen aus der Apotheke unterliegen in ihrer Herstellung regelmäßigen Kontrollen. Eine Tinktur wird grundsätzlich aus getrockneten Pflanzenteilen und aus Ethanol (Alkohol) zubereitet. Je höher der Alkoholgehalt, desto intensiver ist die Tinktur. Weniger reglementiert bei der Herstellung und dem Verkauf sind Kräuter-Essenzen. Diese stellen frei verkäufliche alkoholische Kräuter-Auszüge dar.
Extrakte
Extrakte sind flüssige oder getrocknete Heilpflanzen in konzentrierter Form. Den getrockneten Pflanzenteilen werden spezielle Extraktionsmittel zugesetzt, damit sich die Inhaltsstoffe darin lösen. Das Droge-Extrakt-Verhältnis gibt an, welche Ausgangsmenge an der Heilpflanze für die Bereitung einer bestimmten Menge des Extraktes eingesetzt wurde. Angeboten werden Kräuter-Extrakte als Kapseln, Tabletten oder in flüssiger Form.
Frische Heilpflanzen
Frische Heilpflanzen werden meist für den Kräutertee oder zum Streuen über Speisen verwendet. Anhand von Analysen konnte bei frischen Heilpflanzen eine höhere Wirkstoffkonzentration gegenüber getrockneten Heilpflanzen festgestellt werden. Gründe liegen oft darin, dass beim Trocknungsvorgang leichtflüchtige Inhaltsstoffe, wie ätherische Öle, verloren gehen oder sich verändern können.
Getrocknete Heilpflanzen
Bei der Trocknung wird den Heilkräutern Wasser entzogen. Der Wassergehalt liegt dann nur noch bei etwa 10 bis 20 Prozent. Die Trocknungszeit hängt von der Temperatur, der Belüftung und der Wassermenge ab, welche die Pflanze abgeben muss. Vorteilhaft ist eine längere Haltbarkeit gegenüber frischen Heilpflanzen, doch bis zu einem Jahr nach Trocknung sollte diese verbraucht sein. Nachteilhaft beim Trocken stellt die schnelle Verflüchtigung von ätherischen Öle dar.