Die Universität Stuttgart fand in einer Studie heraus, dass rund 80 Kilogramm Lebensmitteln von jedem Bundesbürger jährlich weggeworfen wird. Statistisch gesehen ist das jede fünfte Einkaufstüte, die später auf dem Müll landet. Damit kommen etwa 6,6 Millionen Tonnen zusammen. Meistens ist bei dem Lebensmittel das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen, das Essen ist nicht mehr ansehnlich oder es passt nicht mehr in den Essensplan. Die Rangliste der weggeworfenen Lebensmittel führt Obst und Gemüse mit fast der Hälfte an. Danach folgen Fertiggerichte, selbstgekochte Mahlzeiten und Backwaren.
Ein Großteil der weggeworfenen Lebensmittel hätte noch verzehrt werden können, wenn der Einkauf und die Lagerung besser geplant worden wäre. In Zeiten, in denen viele Menschen mit steigenden Lebensmittelpreisen und mit globaler Verknappung zu kämpfen haben, ist das eine unglaubliche Verschwendung.
Wie lässt sich die Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden?
Der Hauptpunkt ist bessere Planung. Menschen, die einen Einkaufszettel führen, werfen weniger weg. Gehen Sie besser nicht hungrig einkaufen, denn sonst wird man dazu verführt, mehr einzukaufen, als tatsächlich benötigt wird. Sehen Sie vor dem Einkauf zu Hause nach, was in den Regalen und im Kühlschrank lagert und machen Sie eine Einkaufsliste. Falls Sie wenige Lagermöglichkeiten haben, sollten Sie eher keine vermeintlich günstigeren Großpackungen erwerben.
Mindesthaltbarkeitsdatum
Das Mindesthaltbarkeitsdatum sollte richtig gedeutet werden. Es ist ein Stichtag, den der Nahrungsmittelhersteller festlegt. Bis zu diesem Termin ist die Ware ohne wesentliche Geschmacks- und Qualitätseinbußen mindestens genießbar. Ein Joghurt oder Käse kann beispielsweise auch nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch gegessen werden. Die Packung auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums öffnen und das Lebensmittel probieren. Erst entsorgen, wenn es wirklich verdorben ist. Schauen Sie dabei genau auf Farbe, Aussehen und Geruch des Produkts.
Hingegen für besonders leicht verderbliche Produkte (Hackfleisch oder frisches Geflügel) ist ein Verbrauchsdatum vorgeschrieben. Dieses gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem ein Lebensmittel tatsächlich verbraucht sein sollte. Da sonst Keime sich bei Verderb schnell vermehren und gesundheitsschädlich sein können. Achten Sie beim Transport vom Supermarkt nach Hause darauf, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Hilfreich dafür sind Kühlboxen und Kühltaschen.
Lagerung
Lebensmittel am richtigen Ort aufzubewahren, verlängert ihre Haltbarkeit und bewahrt ihre wichtigen Inhaltsstoffe. Ein Keller kann im Sommer besonders wertvoll sein. Im Kellerregal herrscht die perfekte Temperatur für Gemüse. Kartoffeln mögen es dunkel und kühl. Kontrollieren Sie eingelagerte Vorräte regelmäßig und sortieren Sie angeschimmelte und faulige Früchte und Gemüse heraus.
Das meiste heimische Obst kann am besten kühl im Keller oder im Kühlschrank gelagert werden. Exotische Früchte hingegen mögen es eher warm. Verschiedene Obst- und Gemüsesorten (beispielsweise Äpfel, Birnen und Tomaten) scheiden während des Reifeprozesses das Pflanzenhormon Ethylen aus und können die Haltbarkeit von umliegenden Früchte verkürzen.
Die Temperaturen im Kühlschrank variieren je nach Aufenthaltsort. Manche Lebensmittel, wie Ketchup, Senf und Getränke, müssen nur leicht gekühlt werden und lagern am besten in der Kühlschranktür. Käse kann in eine Frischhaltedose gelegt werden. In der Gemüseschublade bei etwa 9 Grad hält sich Gemüse am besten. Fleisch sollte auf der untersten Ablage, dem kältesten Bereich mit 2 bis 3 Grad, gelagert werden. Im obersten Fach des Kühlschranks bei 6 bis 8 Grad sind Marmeladen und Speisereste, die bald verzehrt werden, am besten aufgehoben.
Ein angeschnittener Brotlaib wird mit der Schnittkante nach unten gelegt und wieder ins Brotpapier eingewickelt. Im Kühlschrank hat Brot übrigens nichts zu suchen. Im Vorratsschrank der Küche gehören Trockenvorräte wie Zucker, Salz, Mehl, Nüsse und Kakao. Die Vorratsdose sollte zum Schutz vor Mottenlarven verschließbar sein.
Neue Rezepte ausprobieren
Unverarbeitete, unverdorbene Restmengen möglichst nicht wegschmeißen, sondern verwenden. Nützen Sie die Gelegenheit und probieren Sie doch eigene kreative Rezepte aus. Frühere Generationen haben dies genauso gemacht und tolle Leckereien auf den Tisch gebracht.