Steckrüben galten als Hauptnahrungsmittel in schlechten Zeiten, da sie ein guter Kohlenhydratelieferant sind. Während des Ersten Weltkriegs ernährten sich in Deutschland viele Menschen ausschließlich von Steckrüben. Ein kompletter Ausfall der Kartoffelernte sowie die allgemeine Lebensmittelknappheit hatten dazu geführt, dass im Streckrübenwinter fast alles auf Basis des Wurzelgemüses zubereitet wurde – von der Marmelade über Aufläufe und Suppen bis zu Kaffee. Mit dieser negativen Erinnerung und wegen ihrer Unbeliebtheit wurden Steckrüben lange Zeit aus der Küche verbannt. In Italien oder Frankreich werden sie dagegen seit jeher häufig gegessen. Inzwischen findet sich das Gemüse auch in Deutschland wieder in vielen Rezepten.
Die Steckrübe aus der Familie der Kreuzblütler ist eine Unterart des Rapses und gilt als typisches Wintergemüse. Das Wurzelgemüse ist auch unter der Bezeichnung Kohlrübe bekannt. Die bis zu 1,5 Kilogramm schweren, runden oder ovalen Knollen haben eine grüne bis gelbliche, manche Sorten auch rötliche Schale. Steckrüben haben einen angenehm süßlichen Geschmack. Das Fleisch von Steckrüben ist je nach Sorte der Steckrüben weiß oder gelb. Wegen ihrem intensiveren Geschmack werden gelbe Steckrüben in der Küche bevorzugt.
Saison und Inhaltsstoffe
Geerntet werden Steckrüben von September bis April. Neben Kohlenhydraten enthalten Steckrüben größere Mengen Vitamin C, Beta Carotin und Calcium. In dem Gemüse mit süß-herbem Aroma steckt darüber hinaus Kalium, Eisen und Kalzium. Da sie über einen hohen Wassergehalt verfügen, sind sie sehr kalorienarm. 100 Gramm enthalten rund 38 Kilokalorien (159,10 kJ), 9 g Kohlenhydrate und nur 0,2 g Fett.
Lagerung
Beim Kauf sollte man kleinere Steckrüben, mit einer möglichst glatten Haut bevorzugen. Große Exemplare sind dagegen meist hölzern. Steckrüben sind leicht zu lagern. Im kühlen Keller können sie bis zu mehreren Monaten halten. Im Gemüsefach des Kühlschranks sind sie bis zu zehn Tage haltbar.
Verarbeitung
Zuerst werden Steckrüben geschält und gewaschen. Dann wird die Rübe meist in kleine Würfel oder Streifen geschnitten, gedünstet oder gegart. Steckrüben sind sowohl im zünftigen Eintopf als auch gratiniert oder als zartes Püree eine Delikatesse. Steckrüben schmecken auch besonders in Kombination mit Kartoffeln oder anderen Wintergemüsen. Geraspelt kann das süßliche Fruchtfleisch auch als Rohkost serviert werden.