Brot ist eines der ältesten Grundnahrungsmittel der Welt. Um es herzustellen, benötigt man nur wenige Zutaten. Deutschland gilt als Land, in dem die meisten Brotsorten gebacken werden. Rund 300 Brotsorten und mehr als 1.200 verschiedene Kleingebäcke aller Geschmacksrichtungen werden angeboten. Wohl für jeden Geschmack ist etwas dabei. Gründe für die weltweit einmalige Brotvielfalt liegen vor allem in den historischen und regionalen Besonderheiten. Die Vielfalt an Getreide, Mehle und Zutaten bieten viele Variationsmöglichkeiten. Die Leitsätze für Brot und Kleingebäck des Deutschen Lebensmittelbuches regeln die Brotsorten mit den jeweiligen Inhaltsstoffen.
Weizenbrote (Weißbrote) enthalten mindestens 90 % Weizen. Es können bis zu zehn Prozent andere Getreideerzeugnisse zugegeben werden. Weizenbrot ist leicht verdaulich, sollte jedoch wegen seiner schnellen Alterung zügig verzehrt werden. Typische Brotsorten sind Toastbrot, Kastenweißbrot, Baguette, Ciabatta oder Fladenbrot.
Weizenmischbrote enthalten 51 bis 89 % Weizen. Meist wird Roggenmehl zugegeben und das Mischbrot bekommt damit eine längere Haltbarkeit und einen herzhaften Geschmack. Das Kasseler Brot, der Münsterländer Stuten und das Schwarzwälder Brot sind bekannte Weizenmischbrote.
Roggenmischbrote enthalten 51 bis 89 % Roggen. Durch einen zunehmenden Roggenanteil erhält das Brot einen kräftigeren Geschmack und ist länger haltbar. Das Bayerische Hausbrot ist ein kräftiges Roggenmischbrot.
Roggenbrote enthalten mindestens 90 % Roggen. Sie haben einen typischen säuerlichen Geschmack. Zu den überregional verbreiteten Roggenbroten gehören das Rhöner und Berliner Landbrot. Viele rustikale Brotsorten wie Land- oder Bauernbrote sind Roggen- bzw. Roggenmischbrote.
Weizenvollkornbrot wird aus mindestens 90 Prozent Weizenvollkornerzeugnissen hergestellt. Es ist leichter verdaulich als Roggenbrot. Deshalb ist es bei vielen Menschen besonders beliebt.
Aus mindestens 90 Prozent Roggenvollkornerzeugnissen wird das Roggenvollkornbrot hergestellt. Die zugesetzte Säuremenge stammt zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig. Das Brot schmeckt würzig bis kräftig säuerlich.
Vollkornbrot wird aus mindestens 90 Prozent Roggen- und Weizenvollkornerzeugnissen in beliebigem Verhältnis zueinander hergestellt. Die zugesetzte Säuremenge stammt zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig. Vollkornbrot wird in vielfältigen Varianten angeboten und es stecken jede Menge gesunder Kohlenhydrate und Ballaststoffe darin.
Ein Weizenroggenvollkornbrot wird aus mehr als 50 Prozent Weizenvollkornerzeugnissen hergestellt. Beim Roggenweizenvollkornbrot sind es hingegen mehr als 50 Prozent Roggenvollkornerzeugnisse.
Pumpernickel wird aus mindestens 90 Prozent Roggenbackschrot und/oder Roggenvollkornschrot mit Backzeiten von mindestens 16 Stunden bei ca. 100° C hergestellt. Wird Pumpernickel aus Vollkornschrot hergestellt, so stammt die zugesetzte Säuremenge zu mindestens zwei Dritteln aus Sauerteig. Pumpernickel stammt ursprünglich aus der weltfälischen Küche, hält sich lange, hat eine typisch-dunkle Farbe und ein süß-kräftiges Aroma.
Knäckebrot wird als Trockenflachbrot bezeichnet. Verwendet wird Vollkornschrot, Vollkornmehl oder Mehl aus Roggen, Weizen oder anderen Getreidearten. Der Teig wird in dünnen Fladen kurz und schnell gebacken und dann getrocknet. Der Feuchtigkeitsgehalt des Fertigerzeugnisses beträgt höchstens 10 Prozent. In der Regel weist Knäckebrot einen hohen Ballaststoffgehalt auf.
Mehrkornbrote werden aus mindestens einer Brotgetreideart sowie aus mindestens einer anderen Getreideart, insgesamt aus drei oder entsprechend mehr verschiedenen Getreidearten, hergestellt. Jede Getreideart ist mindestens mit 5 Prozent enthalten. Wird das Brot nach der zusätzlich verwendeten Getreidesorte benannt, muss das Getreide zu mindestens 20 % verwendet werden (z.B. Haferbrot, Reisbrot, Maisbrot, Hirsebrot, Buchweizenbrot, Gerstenbrot). Häufig werden diesen Brotsorten auch Ölsamen oder Saaten beigemischt, wie beim Sonnenblumenbrot oder Leinsamenbrot.
Dinkelbrot besteht aus mindestens 90 % Dinkelmehl. Weitere Zutaten können Dinkelsauer, Backmittel, Salz, Hefe und Wasser sein. Dinkelbrot ist vom Geschmack her leicht nussartig. Menschen mit einer Unverträglichkeit gegenüber Weizen greifen gerne zum Dinkelbrot.
Wie kann Brot lange frisch bleiben?
Das Brot sollte idealerweise bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Im Kühlschrank wird Brot schnell trocken. Hilfreich für die Aufbewahrung ist auch ein Brotkasten aus Ton oder Keramik. Damit sich kein Schimmel darin bildet, sollte der Brotbehälter nach wenigen Tagen gereinigt und von Brotkrümeln befreit werden. Grundsätzlich sind dunkle Brote länger haltbar als helle Brote. Brote können auch eingefroren werden. Am besten frieren Sie das Brot dann scheibenweise in Gefrierbeutel ein.