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Pollenflug: Leidenszeit für Allergiker

Der Pollenflug vermiest vielen Deutschen die warme Jahreszeit. Dazu blühen die Bäume meist früher und länger. Welche Therapien gibt es?

Löwenzahnwiese

Hautausschläge, Rote Augen, Niesen, und Juckreiz: Bei einer Allergie zeigt das Immunsystem eine übersteigerte Reaktion auf bestimmte Einflüsse und Stoffe. Diese werden vom Immunsystem wie ein Krankheitserreger behandelt. Nach einem Kontakt werden spezifische Antikörper ausgebildet und der Körper wird damit sensibilisiert. Je nach Allergen kann dieser Prozess unterschiedlich lange dauern. Vom Erstkontakt bis zur Ausbildung einer Allergie können bei einem schwach sensibilisierenden Stoff auch mehrere Kontakte über Jahre hinweg nötig sein. Auf die veränderten Einflüsse reagieren besonders stark die Schleimhäute und die Haut.

Saisonbedingte Empfindsamkeiten

Während einige Empfindsamkeiten, wie Allergien gegen Hausstaubmilbenkot, ganzjährig auftreten, äußern sich andere nur saisonbedingt. Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling fliegen auch die Pollen und die Allergiker leiden. Wohl wegen dem Klimawandel beginnt die Pollensaison mittlerweile immer früher im Jahr.

Bei jedem zweiten Allergiker sorgt der Pollenflug für eine bestimmte Art Dauerschnupfen, ohne dass Betroffene an einer Erkältung leiden würden. Bei etwa 16 Millionen Bundesbürgern läuft während der Hochsaison die Nase und die Augen entzünden sich. Bereits ein Drittel der Heranwachsenden leiden unter diesen Beschwerden. In der Regel gilt der Grundsatz: Je früher der Heuschnupfen erkannt wird, umso größer sind die Heilungschancen.

Moderne Allergieforschung

Bis jetzt ist ein Mittel für die vollständige Heilung der Pollenallergie noch nicht verfügbar, doch die moderne Allergieforschung entwickelt immer bessere Methoden im Kampf gegen die Pollenplage.

Dreistufig wird meist die Therapie angegangen. Das Einfachste wäre die Meidung des Allergens. Doch bei Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Kräutern, die durch die Luft schwirren und sich in der Natur befinden, ist das wenig realistisch.

Deshalb kommt meist die Behandlung der Symptome mit akut wirksamen Arzneimitteln in Betracht. Mit Antihistaminika können bereits sehr gut die Beschwerden gelindert werden. Für die Akuttherapie eignen sich Nasensprays, Augentropfen und zur innerlichen Anwendung Tabletten.

In der dritten Stufe kommt eine spezifische Immuntherapie für die langfristige Ausschaltung der allergischen Reaktion in Betracht. Diese Hyposensibilisierung sollte so früh wie möglich begonnen werden, da die Therapie am besten bei Personen mit wenigen Allergien am wirksamsten ist. In kleiner Dosis wird das Allergen in einer ganzen Serie und über einen längeren Zeitraum gespritzt. Als Effekt soll eine allmähliche Gewöhnung des Immunsystems an das Allergen erreicht werden, mit der ausbleibenden negativen Reaktion.

Das Injizieren der Präparate an der Rückseite des Oberarms wird als subkutane spezifische Immuntherapie (SCIT) bezeichnet. Der Fachbegriff für das Träufeln der Allergene unter die Zunge heißt sublinguale spezifische Immuntherapie (SLIT). Als Vorteil bei SLIT gilt, dass die Behandlung während der Pollensaison begonnen werden kann. Für Gräserpollenallergiker gibt es eine spezifische Immuntherapie in Tablettenform (AIT). Die Tablette wird unter die Zunge gelegt, wo sie sich schnell auflöst. Betroffene sollten hingegen bei dieser Therapie beachten, dass sich erste messbare Erfolge erst nach etwa einem Monat einstellen.

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