Eigentlich war es ein gemütlicher Nachmittag mit Kaffee und Sahnetorte, dazu ein Glas Sekt. Und doch nimmt es der Magen übel, antwortet mit Sodbrennen. Das unangenehme Brennen steigt vom Magen über den Brustraum bis zum Rachen hinauf und hinterlässt im Mund einen unangenehmen, salzig-sauren Geschmack. Sodbrennen ist zwar keine Krankheit, aber ein Alarmsignal, das man nicht verharmlosen sollte. Besonders chronisches Sodbrennen muss behandelt werden.
Wer häufig von Reflux leidet – dabei fließt saurer Magensaft zurück in die Speiseröhre – muss mit einer zunehmend schmerzhaften Entzündung der Speiseröhre rechnen. Magensäure ist übrigens eine der ätzendsten Substanzen, die es in der Natur gibt. Sie besteht vor allem aus Salzsäure. Der aggressive Saft ist wichtig für die Verdauung. Damit sich der Magen nicht „selbst verdaut“, sind seine Wände mit einer schützenden Schleimschicht überzogen. Anders die Wände der Speiseröhre. Wenn üppige Sahnetorten die Magensäure zum „Brodeln“ bringen, schießt der ätzende Brei durch das Ventil in die Speiseröhre und verursacht brennende Schmerzen.
Kurzes und seltenes Sodbrennen ist unangenehm, aber harmlos. Meist können einfache Hausmittel wie eine Tasse Tee oder säurebindende Medikamente die Beschwerden lindern. Treten die Säureattacken täglich oder mehrmals wöchentlich auf, wird die Speiseröhre geschädigt: Zunächst mit Rötung und Schwellung, später mit streifenförmigen Wunden und Geschwüren, die die Speiseröhre einengen. Manchmal verändert die entzündete Schleimhaut ihre Struktur dauerhaft. Dann ist es wichtig, die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten zu ändern.
Kleine, gesunde Mahlzeiten
Als eine der Hauptursachen gilt in vielen Fällen: „Zu viel, zu fett, zu süß“. Hinzu kommen Genussmittel wie Kaffee oder Alkohol. Wer unter Sodbrennen leidet, sollte fettarm und eiweißreich (z.B. Fisch, mageres Fleisch, Gemüse, Naturjoghurt) essen und die Mahlzeiten auf mehrere kleine Portionen über den Tag verteilen. Vermeiden Sie zu heiße oder zu kalte Speisen, denn diese verlangsamen den Rücktransport von Magensäure, die bereits in die Speiseröhre geflossen ist.
Vorsicht Genussgifte!
Das Trio Kaffee, Rauchen und Alkohol hat es in sich. Alle drei regen die Säureproduktion an und schwächen den Schließmuskel am Mageneingang. Wer nicht verzichten will, sollte es mit magenfreundlichem Kaffee versuchen und zumindest hochprozentigen Alkohol und Weißwein meiden. Als Durstlöscher eignen sich Mineralwasser mit wenig oder gar keiner Kohlensäure und Tee.
Auslöser erkennen
Oft sind es ganz individuelle Auslöser – häufig Süßigkeiten, in viel Fett Gebackenes, Mayonnaise, frisches Brot und Geräuchertes, scharfe Gewürze, saure Säfte und Cola sowie manchmal auch Zwiebeln, Lauch, Knoblauch und Schnittlauch. Ein völliger Verzicht ist oft nicht nötig, wohl aber die richtige Auswahl der Speisen und Zutaten.
Gute Verdauung fördern
Verstopfung erhöht die Neigung zu saurem Aufstoßen. Ausreichend Ballaststoffe aus Getreide, Obst und Gemüse unterstützen den Darm ebenso wie täglich mindestens 20 Minuten Bewegung (aber nicht direkt nach dem Essen!).
Stress reduzieren
Damit der Magen zur Ruhe kommt, müssen Stressquellen im Alltag verschwinden. Stress und Ärger führen zu einem Säureüberschuss im Magen. Neben einer erhöhten Säureproduktion im Magen kann es auch zu einer Schwächung des Schließmuskels kommen. Der saure Mageninhalt steigt in die Speiseröhre auf und verursacht schmerzhafte Reizungen. Die Betroffenen nehmen dies als brennenden Schmerz hinter dem Brustbein wahr. Ein saurer Geschmack im Mund oder Magendruck und Magenschmerzen können die Beschwerden begleiten. Deshalb ist es wichtig, im Alltag aktiv gegen Stress vorzugehen: mit Bewegung, Sport, Entspannungs- und Atemübungen.
Bequeme Kleidung
Enge Gürtel und Hosen drücken auf Magen und Zwerchfell. Stretchhosen und Hosenträger dagegen lassen den Bauchraum sich nach dem Essen ausdehnen. Übergewicht erhöht den Druck auf den Magen. Deshalb besser abnehmen.
Erhöht Schlafen
Wer zu Sodbrennen neigt, sollte mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen. Ein zweites Kopfkissen sorgt dafür, dass der Körper nicht ganz so waagrecht liegt. Wer auf der linken Seite schläft, verringert den Druck auf den Magen. Zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen sollte nichts mehr gegessen werden. Denn im Liegen kann die Magensäure leichter in die Speiseröhre zurückfließen. Übergewichtige sollten abnehmen, um den Druck auf den Magen zu verringern.
Säure regulieren
Schnelle Hilfe bei Übersäuerung des Magens, Völlegefühl und Magendruck bieten so genannte Antazida. Sie enthalten Magnesiumtrisilikat, das die Magensäure an Ort und Stelle neutralisiert. Auch Kieselgel oder Heilerde haben sich zur Linderung bewährt. Auch Kartoffelpresssaft lindert das unangenehme Aufstoßen. Übrigens: Wenn Schwangere unter Sodbrennen leiden, drückt die wachsende Gebärmutter auf den Magen.
Vorsicht bei der Einnahme von Magensäureblockern gegen Sodbrennen: Sie können gefährliche Nebenwirkungen haben. Der Körper nimmt bestimmte Nährstoffe schlechter auf und Studien haben ein erhöhtes Krankheitsrisiko festgestellt.