Fieber kann ganz harmlos sein und mit einer Erkältung einhergehen. Eine erhöhte Körpertemperatur kann jedoch auch eine ernste Abwehrreaktion des Körpers sein und eine bedrohliche Grippe oder bösartige Erkrankung dahinter stehen.
Von Fieber spricht man, wenn die Körpertemperatur über 38 Grad Celsius steigt. Das Fieber ist ein Zeichen dafür, dass der Organismus sich mit Krankheitserregern auseinandersetzt. Es ist keine eigenständige Krankheit, doch ein deutliches Warnsignal, das ernst genommen werden sollte. Von einem hohen Fieber spricht man zwischen 39 bis 40 Grad Celsius, Körpertemperaturen über 40 Grad können zum Tod führen und die der Temperaturbereich von 40 bis 42 Grad Celsius wird als hyperpyretisches Fieber (sehr hohes Fieber) bezeichnet.
Ist unklar, warum man Fieber hat, dann sollte man einen Arzt aufsuchen. Auch wenn leichtes Fieber über einen längeren Zeitraum besteht und nicht von selbst wieder aufhört. Viele Eltern sind besonders beunruhigt, wenn das Kind fiebert. Experten empfehlen, abhängig von der Situation und bei jeder Unsicherheit einen Arzt zu kontaktieren. Die Schwere der fieberverursachenden Krankheit kann sehr unterschiedlich sein. Deshalb sollte Fieber ab 38,5 Grad Celsius bei einem Säugling unbedingt immer von einem Arzt beurteilt werden.
Zunächst sollte festgestellt werden, ob überhaupt Fieber oder erhöhte Körpertemperatur besteht. Durch Handauflegen auf der Stirn lassen sich zwar Rückschlüsse auf die Temperatur ziehen, doch die Höhe der Temperatur ist nur schwer abzuschätzen. Deshalb sollte mit dem passenden Messgerät und an der richtigen Körperstelle gemessen werden.
Welche Fiebermessmethoden gibt es?
Messung im After: Der gemessene Temperaturwert im After ist der Körpertemperatur am nächsten. Die rektale Messung ist insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern am zuverlässigsten. Das Thermometer wird etwa 1 cm tief eingeführt. Die Messung sollte mindestens drei Minuten betragen. Bei Gerinnungsstörungen und Analleiden darf diese Methode nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.
Messung im Ohr: Die Messung im Ohr findet heutzutage immer größere Verbreitung. Wichtig ist die korrekte Anwendung des Ohrthermometers. Das Ohr wird ein wenig nach oben gezogen, damit das Thermometer besser in den Gehörgang gelangen kann, um am Trommelfell die Temperatur zu messen. Rechnen Sie zum Messwert ein halbes Grad hinzu.
Temperaturmessung in der Achselhöhle: Liefert oft ungenaue Ergebnisse, wegen Schweiß und falscher Handhabung. Das Thermometer sollte mindestens 10 Minuten in der Achselhöhle bleiben. Die Methode ist wegen der Ungenauigkeit nicht zu empfehlen.
Messung im Mund: Das Fieberthermometer wird unter die Zunge für etwa fünf Minuten gelegt. Aus diesem Grund ist es für kleine Kinder nicht geeignet, da auch noch die Gefahr besteht, dass das Kind das Thermometer zerbeißt. Weder heiße noch kalte Getränke und Speisen sollten kurz vor der Messung gereicht werden, damit die Messergebnisse nicht verfälscht sind. Die Messergebnisse liegen etwa 0,3 Grad über der Messung unter den Achseln und etwa 0,5 Grad Celsius unter den im After gemessenen Werten.
Messmittel
Traditionell wurde die Körpertemperatur mit Quecksilberthermometern gemessen. Diese werden wegen des enthaltenen Quecksilbers immer seltener verwendet und sind inzwischen durch moderne Digitalthermometer ersetzt worden. Moderne Geräte benötigen oft nur 60 Sekunden, bis der Messvorgang abgeschlossen ist. Noch schneller sind digitale Ohrthermometer, bei denen die Messung bereits nach wenigen Sekunden abgeschlossen ist.
Zur Fiebermessung sind Stirn- oder Schläfenthermometer sehr beliebt. Ein Infrarotsensor misst in wenigen Sekunden die Temperatur, nachdem er auf die Haut an Stirn oder Schläfe aufgelegt wurde. Am Ende der Messung ertönt ein akustisches Signal und die Temperatur wird auf einem LCD-Display angezeigt. Besonders praktisch für Kleinkinder, die nicht lange stillhalten können.