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Erste Hilfe bei Stromschlag

Die meisten Stromunfälle spielen sich im Haushalt ab. Was geschieht eigentlich im Körper, wenn man einen Stromschlag erhält? Was sollte man bei der ersten Hilfe beachten?

Steckdose

Wer zu Hause selber Steckdosen anbringen oder eine Lampe an der Decke montieren möchte, sollte vorsichtig sein. Leichtsinniger Umgang mit elektrischen Geräten in Feuchträumen, Geräte mit beschädigter Isolierung des Stromkabels und unsachgemäße Bastel-und Reparaturarbeiten führen oft zu Unfällen und Verletzungen durch Strom.

Die meisten Stromunfälle (80%) geschehen durch 230-Volt-Haushaltsstrom, im so genannten Niederspannungsbereich. Etwa 20% der Stromunfälle werden durch Hochspannung, wie durch Berührung von Überland- und Freileitungen, verursacht.

Wenn Hände oder Körperteile ungeschützt mit Strom direkt in Berührung kommen, wird der Körper selbst zum Leiter des elektrischen Stroms. Elektrischer Strom geht bevorzugt den Weg des geringsten Widerstandes. Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit der Schädigung des Nervengewebes am größten, gefolgt von den Arterien, Muskeln, Haut, Sehnen, Fettgewebe und Knochen.

Erste Hilfe Maßnahmen

Beim Stromschlag kommt es dazu, dass der Strom durch den menschlichen Körper fließt. Er kann zur Zerstörung von Zellen und zur Verkrampfung der Muskulatur führen. Diese Muskelverkrampfung, auch Tetanie genannt, ist verantwortlich dafür, dass sich viele Stromschlag-Opfer nicht mehr von der Stromquelle lösen können. Ist dies der Fall, sollte als erste Maßnahme die eigene Sicherheit beachtet werden. Sie dürfen keinesfalls in den Stromkreis gelangen.

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Mit gebotener Vorsicht sollte der Stromkreis unterbrochen werden, indem das Gerät mit dem Not-Aus-Taster oder besser durch die Sicherung ausgeschaltet wird. Dazu das Unfall-Opfer mit Hilfe nicht leitenden Gegenständen (Decke, Holzstiel) von der Stromquelle wegziehen. Wichtig ist auch den Betroffenen ansprechen, beruhigen und trösten. An den Stromeintritts und -austrittsstellen entstehen beim Durchströmen des Körpers Verbrennungen mit Brandwunden. Diese Brandwunden keimfrei bedecken. Möglicherweise sind auf der Haut nur wenige Millimeter große, rötliche Marken sichtbar, wo der Strom ein- oder ausgetreten ist.

Trotzdem ist die Größe der Brandwunde kein Grund für Entwarnung. Tiefer im Körper kann der Strom Schlimmeres angerichtet haben. Es können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auftreten oder die Atemmuskulatur kann durch den Strom gelähmt werden. Wählen Sie den Notruf und prüfen Sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wiederholt Bewusstsein und Atmung. Unter Umständen kommt es zur Bewusstlosigkeit und Herz-Kreislauf-Stillstand. Dann ist eine Herz-Lungen-Wiederbelebung notwendig. Bei Hochspannungsunfällen sollte die Rettung nur durch Fachpersonal erfolgen.

Ein Stromschlag kann zu Herzrhythmusstörungen oder zum Herzstillstand führen. Symptome äußern sich in Schwindel, Benommenheit und Schmerzen in der Brust. Auch wenn diese Symptome nach dem Stromunfall nicht unmittelbar vorliegen, muss der Notdienst gerufen und ein Arzt aufgesucht werden. Auch innerhalb von zwölf Stunden nach dem Unfall können solche Symptome, wie Herzrhythmusstörungen, auftreten. Betroffene müssen einer Herzstromuntersuchung (Elektrokardiogramm) zugeführt und im Krankenhaus bis zu 24 Stunden über einen Monitor kardiologisch überwacht werden. Das ist ganz wichtig, wenn das Stromunfall-Opfer kurzzeitig das Bewusstsein verloren hat.

Vor Stromarbeiten im Haushalt den Strom abstellen

Vorsicht und die größte Sorgfalt ist der beste Schutz vor einem Stromunfall. Bevor Sie an Haushaltsgeräten hantieren bzw. diese reparieren, sollten Sie immer erst den Stecker ziehen. Noch besser ist es, den Strom über den Schalter am Sicherungskasten komplett abzuschalten. Umfangreichere Arbeiten sollten Sie aus Sicherheitsgründen besser vom Fachmann ausführen lassen.

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