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Wieder besser einschlafen – mit mehr Serotonin

Die bisherige Annahme, wenn man einfach nicht zum Schlafen kommt, fehle es wohl an Melatonin, ist durch neuere Erkenntnisse der Hormonforschung widerlegt: Demnach ist ein Serotoninmangel die Ursache für Einschlafstörungen.

Schlafen

Serotonin ist nämlich das Wach- und Schlafkontrollhormon, aus dem sich Melatonin erst aufbaut. Letzteres ist dann dafür da, den bereits schlafenden Menschen tiefer in den Schlaf zu ziehen. Auch das wichtige Dämpfungshormon GABA baut sich aus Serotonin auf. Es hält den Menschen für einige Zeit in großer Schlaftiefe fest, während derer das Wachstumshormon HGH wirken kann (das schlank hält).

Weil aber bei vielen Menschen oft oder sogar chronisch zu wenig Serotonin im Hirn entsteht, durch Sorgen und Stress und im Winter aufgrund seiner wenigen Sonnenstunden, sind Schlafstörungen, Depressionen und Migräne weit verbreitet.

Schlaftabletten und Psychopharmaka sind bekanntlich aufgrund ihrer teils schweren Nebenwirkungen nur eine Scheinlösung. Psychiater wissen aber, dass in vielen Fällen der Einsatz von arzneilichen Serotonin-Wiederaufnahmehemmern schwerste Schlafstörungen unmittelbar beseitigen konnte. Das weist auf die große Bedeutung dieses Schlüsselhormons auf das Ein- und Durchschlafen hin. Fehlt das "Einschlafhormon" Serotonin, schlafen wir einfach nicht ein. Da helfen auch keine besonderen Tricks und wir haben eine unruhige Nacht. Und es kommt morgens kein Gefühl der Wachheit auf, weil das fehlende Serotonin zu der Zeit als Wachkontrollhormon benötigt würde.

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Psychologen nennen für Schlafstörungen gern Ursachen wie Stress, Ängste, Kummer und Sorgen. Als Lösung raten sie zu Einschlafübungen und Ritualen ebenso wie zu Schlafschule, Wasseranwendungen, Entspannungsübungen, Kräuter- und Baldriantees, warme Milch mit Honig oder den Verzehr eines Stücks Schokolade. Vorhandene Hormone können so noch gelockt werden, fehlende nicht.

Ernährungsforscher Rolf Ehlers aus dem westfälischen Erkrath hat nun vor einigen Jahren entdeckt, wie eine kleine Nahrungsumstellung am Morgen das Serotoninproblem lösen kann. Nach seinen Erkenntnissen wird das Neurohormon Serotonin auf weit bessere Weise synthetisiert (im Gehirn aufgebaut), wenn man eine kleine Portion feinst (!) vermahlener Rohkost – z.B. aus Amaranth, Quinoa und Früchten – auf den leeren Magen verzehrt. Die kleine Ernährungsumstellung gleich nach dem Aufstehen sorge für eine gute Grundstimmung am Tag und besseren Schlaf in der Nacht.

„Ich will nicht Bemühungen verteufeln, mit psychologischen Methoden oder mit Einsatz von natürlichen Hilfsmitteln den Schlaf 'zu locken' oder zu verbessern“, stellt Ehlers klar. „Manchmal geht es ja auch nur um die Ausschüttung bereits vorhandener Mengen an Neurohormonen, nicht um ihre Herstellung.“

Doch in allen Fällen führt nach seiner Überzeugung eine verbesserte Versorgung mit den benötigten Funktionsstoffen zu einer "erhöhten Geneigtheit, diese bei Bedarf auch freizusetzen". Ein natürlicher gesunder Schlaf sei am Ende das Einfachste der Welt.

Serotonin – das Schlüssel- und Steuerhormon

Serotonin ist das wichtigste aller Neurohormone: Nur mit einer ausreichenden Menge im Gehirn können viele andere Hormone überhaupt erst ihre volle Wirkung entfalten, wie z.B. das Schlafhormon Melatonin, das Wachhormon ACTH, das Gedächtnishormon Acetylcholin, das Glückshormon Dopamin, das Dämpfungshormon GABA, das Wachstumshormon HGH, das männliche Sexualhormon Testosteron, das weibliche Sexualhormon Östrogen, das "Liebeshormon" Oxytoxin.

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