Jeweils eine doppelte Portion beim Frühstück, Mittagessen und beim Abendbrot in der Schwangerschaft. Eher nicht. Eine werdende Mutter braucht in ihrer Schwangerschaft nur wenig zusätzliche Kalorien. Die zusätzlich gebrauchte Energiemenge während der Schwangerschaft liegt nur um 12-15 % höher. Eine Überernährung würde nur hohe Risiken für Mutter und Kind birgen. Beim Ungeborenen steigt mit dem Zuviel an Essen die Wahrscheinlichkeit, im Erwachsenenalter an Blutdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken. Bei der Mutter können sich Bluthochdruck und verstärkt Ödeme ausbilden oder ein so genannter Schwangerschaftsdiabetes entstehen.
Ausreichende Zufuhr von Mineralstoffe und Vitamine
Nicht die Menge, sondern die Lebensmittel-Qualität ist entscheidend. Eine ausreichende Zufuhr vieler Mineralstoffe und Vitamine sollte gesichert sein. Empfehlenswert ist eine abwechslungsreiche Mischkost mit viel Obst und Gemüse. Damit Mutter und Baby gesund durch die Schwangerschaft kommen, haben wir einige Tipps für einen ausgewogenen Speiseplan zusammengestellt:
- Regelmäßig mehrere Male am Tag essen: Dabei wenigstens einmal eine warme Mahlzeit mit Kartoffeln, Gemüse und Fleisch oder Fisch zu sich nehmen.
- Vollkornprodukten den Vorzug geben: Sie enthalten außer Kohlehydraten und Vitaminen viele Ballaststoffe und wirken einer Verstopfung entgegen.
- Folsäure ist besonders in den ersten Monaten der Schwangerschaft wichtig: Das Vitamin trägt zur gesunden körperlichen und geistigen Entwicklung des Kindes bei. Es ist vor allem in Blattgemüse (Endivien, Feldsalat), Obst (Erdbeeren, Trauben), Hefe- und Vollkornprodukten enthalten.
- Jod ist wichtig für die Schilddrüse und das Wachstum des Ungeborenen: Wichtige Quellen sind Seefisch(Seelachs, Kabeljau, Scholle) und jodiertes Salz.
- Für die Blutbildung ist Eisen notwendig: Viel davon ist in magerem Fleisch, Hülsenfrüchten, dunkelgrünem Blattgemüse und Eiern enthalten.
- Bewusst umgehen mit fettreichen Nahrungsmitteln: Das heißt nicht, dass auf Vollmilch, Butter oder Käse verzichtet werden sollte, im Gegenteil: Sie enthalten lebensnotwendige Fettsäuren.
- Zurückhaltung bei kalorienreichen Nahrungsmitteln: Kuchen, Kekse & Co. dürfen verzehrt werden, jedoch nur in Maßen. Dafür darf von Obst, Gemüse, Müsli und Fruchtsäften durchaus mehr gegessen werden.
- Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag, am besten Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertees. Nicht empfehlenswert sind Softdrinks und gezuckerte Getränke, da diese zu viele Kalorien und zu wenig Nähr- und Vitalstoffe enthalten.
- Alkohol ist ein absolutes Tabu in der Schwangerschaft. Koffeinhaltiges sollte stark reduziert werden. Kaffeetrinker sollten sich auf möglichst eine Tasse pro Tag beschränken.
Stärkung des Rückens
Während der Schwangerschaft verändert sich mit dem Bauchumfang und dem zunehmenden Gewichts auch der restliche Körper. Eine Mehrzahl der schwangeren Frauen leiden kurz vor der Geburt unter Rückenbeschwerden und anderen Bewegungseinschränkungen. Deshalb sollte bereits weit im Vorfeld der Rücken sanft gestärkt werden, um Schmerzen vorzubeugen. Treten Schwangerschaftsbeschwerden aufgrund Schwächen am Bänder- und Muskelapparat des Rückgrats auf, sollten Frauen ihren Körper entsprechend trainieren. Gymnastik und Yoga mit speziellen Dehn- und Kraftübungen gelten als besonders empfehlenswert. Bei länger andauernden Schmerzen beim Gehen und Sitzen während der Schwangerschaft, kann ein orthopädischer Stützgürtel Abhilfe schaffen. Damit kann der untere Rücken entlastet, Schmerzen verringert und neue Bewegungsfreiheit erlangt werden.