An vielen Feiertagen spielen Süßigkeiten traditionell eine große Rolle. Ob im Osterkorb als Schokohase, gefüllte Ostereier, im Adventskalender, im Schokonikolaus oder auch während des Jahres als Schokolade, erfreuen Süßigkeiten große und besonders kleine Personen. Besonders Kinder sollten einige Regeln beachten, um die Kinderzähne zu schonen. Dann gelingt ein Schutz gegen Karies ohne ständig auf den süßen Genuss zu verzichten zu müssen.
Ungesüßte Getränke
Es sollte genügend getrunken werden. Am besten Wasser oder ungesüßter Tee. Dann kann die Mundflora besser den PH-Wert stabil halten. Süße Getränke, wie Limonade oder Cola, sollten hingegen besser gemieden werden. Zuckerhaltige, klebrige Zwischenmahlzeiten sollten ebenfalls weggelassen werden. Vorsicht bei Lebensmitteln mit der Angabe „ohne Zucker“. Damit ist ausschließlich der Kristallzucker gemeint. Frucht-, Trauben- oder Malzzucker können trotzdem enthalten sein.
Essenspausen
Auch sollte das Kind nicht ständig etwas essen oder trinken, damit die Zähne zwischen den Mahlzeiten genügend Pause haben. In solchen Pausen erfüllt der Speichel eine wichtige Zahnschutzfunktion, indem er die Remineralisation fördert und schädliche Säuren wegschwemmt. Wer mehrmals über den Tag verteilt nascht, mag den Magen schonen, die Zähne werden jedoch stark belastet. Deshalb lieber einmal "richtig" am Tag Süßes naschen.
Senkung Kariesrate durch Xylitol
Zahnpflegekaugummis mit dem Zuckeraustauschstoff Xylitol können die Kariesrate senken. Zwar konnte in aktuellen Studien nicht nachgewiesen werden, dass Xylitol vor Karies schützt, doch mit Kaugummikauen wird der Speichelfluss angeregt. Das kann zu einem Rückgang von Karies führen.
Mit den ersten Zähnen beginnt das Putzen. Die kleinen Beißer werden zweimal täglich mit einer weichen Zahnbürste und ab dem dritten Lebensjahr mit einer fluoridhaltige Kinderzahnpasta, das den Zahnschmelz härtet, geputzt. Gerade nach dem Essen von Süßigkeiten ist Zahnpflege enorm wichtig. Bitte aber beachten: Nach dem Essen von sehr sauren Speisen (beispielsweise Salate mit Essigdressing) und sauren Getränken (z.B. Fruchtsäfte) sollte mit dem Zähneputzen etwas abgewartet werden, da Säuren den Zahnschmelz für kurze Zeit aufweichen und das Putzen zu leichten Schäden führen könnte.
Für einen guten Schutz der Milchzähne sorgt eine Milchzahnversiegelung. Dabei werden die Furchen und Rillen der Zähne mit einer dünnflüssigen Substanz aufgefüllt. Dies beugt Angriffsflächen für Karies vor und Süßigkeiten können weniger Schäden anrichten.
Entzündungsherde erkennen und meiden
Eine gründliche tägliche Zahnpflege ist erforderlich, um Zahn- und Zahnbett intakt zu halten. Werden die Zahnzwischenräume nicht regelmäßig gereinigt, lagern sich dort Speisereste und schließlich Beläge wie Plaque und Zahnstein ab, die einen Nährboden für Bakterien bilden und zu Zahnfleischentzündungen führen können. Warnsignale dafür sind Rötungen, Schwellungen oder leichte Blutungen. Verschwinden die Symptome nicht innerhalb einer Woche, empfiehlt sich der Gang zum Zahnarzt und dem Start einer Therapie.
Wichtig ist die richtige Putztechnik. Als optimal wird die sogenannte Fegetechnik angesehen. Dabei wird die Zahnbürste schräg in einem 45 Grad-Winkel am Zahnfleisch angesetzt und es wird von rot nach weiß gebürstet. Dies beugt Entzündungen an empfindlichen Übergängen vor. Reizungen können auch mit zu hohen Druck und mit zu harten Borsten entstehen. Empfehlenswert ist der Einsatz von elektrischen Zahnbürsten, von Zahnseide und Interdentalbürsten. Besonders bei Trägern von Zahnimplantaten müssen die Zahnräume von Belägen befreit werden. Die Zahnpflege mit der Zahnbürste reicht hier nicht aus.
Zahnrettung durch Wurzelkanalbehandlung
Kariesbakterien können sich bis an den Wurzelkanal vorarbeiten und für eine Zerstörung der Zahnsubstanz sorgen. Dringen die Bakterien dann noch weiter vor, entzündet sich der Knochenbereich um die Wurzelspitze und eine eitrige Entzündung löst den Kieferknochen auf. Findet keine Zahnbehandlung statt, kann sogar ein kompletter Zahnverlust drohen. Als letzte Rettung kann mithilfe einer Wurzelkanalbehandlung versucht werden, den geschädigten Zahn doch noch zu erhalten.
Bei der Wurzelkanalbehandlung wird das kranke Pulpengewebe aus dem Wurzelkanal entfernt, der Wurzelkanal erweitert und dabei das den Wurzelkanal umgebende infizierte Wurzeldentin durch Herausfeilen entfernt. Abschließend wird der Wurzelkanal mit geeigneten Füllmaterialien gefüllt, um ein weiteres Eindringen von Bakterien zu verhindern.