„Morgen höre ich mit dem Rauchen auf!“ Wie oft hat man diesen Satz schon im Freundes- und Bekanntenkreis gehört. Oft an Silvester oder nachdem der Raucher kaum noch die Treppe hochkommt. Aber das ist leichter gesagt als getan.
Es gibt gute Gründe, lieber heute als morgen mit dem Rauchen aufzuhören. Rauchen ist extrem ungesund. Schon nach wenigen Tagen verbessert sich die Sauerstoffversorgung im ganzen Körper, ebenso der Geruchs- und Geschmackssinn. Das Atmen fällt leichter. In den folgenden Monaten stabilisiert sich der Kreislauf und das Immunsystem wird gestärkt. Wer mit dem Rauchen aufhört, hat in der Regel schon nach einem Jahr deutlich niedrigere Blutdruck- und Cholesterinwerte und damit ein deutlich geringeres Herzinfarktrisiko. Das hat eine Studie der Universitätsklinik Lübeck ergeben.
Schluss mit Rauchen! Wie?
Viele Raucherinnen und Raucher würden nur zu gerne mit dem Qualmen aufhören. Doch bei der Umsetzung hapert es. Es gibt zwei Wege zum Nikotinverzicht. Entweder die tägliche Zigarettenmenge kontinuierlich Schritt für Schritt reduzieren oder von heute auf morgen mit dem Rauchen aufhören. Letzteres, auch Endpunkt-Prinzip genannt, ist aus wissenschaftlicher Sicht die effektivste Aufhörmethode. Für einen Rauchstopp ist es nie zu spät. Selbst nach jahrelangem Zigarettenkonsum kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten durch einen Rauchstopp noch wirksam gesenkt werden.
Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, sollte sich vorher einige Gedanken machen, um die Chancen auf ein rauchfreies Leben zu erhöhen. Eine starke Motivation ist in vielen Fällen entscheidend. Machen Sie sich immer wieder bewusst, warum Sie aufhören wollen.
Achten Sie darauf, wann Sie automatisch zur Zigarette greifen und in welchen Situationen Sie besonders viel rauchen. Gerade Stressmomente verleiten dazu, zur Zigarette zu greifen. Wenn Sie sich darauf vorbereiten, fällt es Ihnen später leichter, diese schwierigen Momente zu überstehen.
Achten Sie auf Ihre Ernährung. Sonst haben Sie schnell ein paar Kilos zu viel auf den Hüften. Auf keinen Fall mehr essen, eher weniger. Optimal ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten, wenig tierischen Fetten und Süßigkeiten. Regelmäßige Bewegung hält den Körper fit und lenkt von der Zigarette ab. Empfehlenswert ist Bewegung an der frischen Luft wie Spazierengehen, Joggen oder Radfahren.
Hilfsmittel für Raucherentwöhnung
Gerade die ersten Wochen und Monate sind entscheidend, um mit dem Rauchen aufzuhören. Es gibt einige Hilfsmittel, die unterstützend eingesetzt werden können. In den ersten Wochen können rezeptfreie Nikotinpflaster und Nikotinkaugummis aus der Apotheke die Entzugserscheinungen lindern und das Durchhalten erleichtern. Manche nehmen an Hypnoseseminaren teil, um rauchfrei zu werden. Ein ausgebildeter Hypnotiseur versetzt den Raucher in einen Trancezustand und wirkt mit negativen Botschaften über das Rauchen und Suggestionen auf das Unterbewusstsein ein. Während die negativen Gefühle, die mit dem Rauchen verbunden sind, im Gedächtnis bleiben sollen, werden neue Nichtrauchersituationen mit positiven Gefühlen verknüpft.
Auch Akupunktur soll das Rauchverlangen und die Entzugserscheinungen lindern. Bei manchen hilft sie, andere schwören auf die Verhaltenstherapie. Diese zielt darauf ab, das erlernte Rauchverhalten durch neue Verhaltensweisen zu ersetzen. Wer raucht, gewöhnt sich an bestimmte Automatismen. Beispielsweise bei Stress greifen Raucher gerne zu Kaffee und einer Zigarette. In einem Verhaltenstraining lernen Raucher, diese Situationen zu überbrücken. Das Training wird oft von Psychologen und Hausärzten angeboten.
Nur wenige Raucher schaffen den Nikotinentzug auf Anhieb. Rückfälle sind ein normaler Bestandteil des Entwöhnungsprozesses. Meist in den ersten drei Monaten nach dem Rauchstopp. Hier gilt die Regel, dass die Erfolgsquote steigt, wenn weitere Hilfe, z. B. ein Arzt, hinzugezogen wird.