Viel Glück zum neuen Jahr. Auch zum Geburtstag. Ein Sprichwort sagt: Jeder ist seines Glückes Schmied. Aber ist Glück wirklich individuell und beeinflussbar? Was macht wirklich glücklich? Wie oft warst du heute schon glücklich?
Macht Geld glücklich?
Jeder Mensch strebt nach Glück. Doch wenn wir einmal glücklich sind, sind wir noch lange nicht zufrieden. Wir wollen dieses Gefühl immer wieder erleben. Geld wird oft als wichtiger Einflussfaktor auf die Lebenszufriedenheit genannt. Glücksforscher haben den Zusammenhang zwischen Einkommen und Glück untersucht. Mit steigendem Einkommen und Vermögen nehmen auch Glück und Zufriedenheit zu. Allerdings lässt sich die Zufriedenheit nicht durch immer mehr Geld ins Unendliche steigern.
Amerikanische Forscher wollen anhand von Befragungen herausgefunden haben, dass Geld bis zu einem Jahreseinkommen von knapp 75.000 Euro glücklich macht. Noch mehr Geld mache zwar zufriedener, aber nicht automatisch glücklicher. Zufrieden heißt für die Forscher nicht glücklich. Bei sehr wohlhabenden Menschen werde das Wohlbefinden durch andere Faktoren der Lebensumstände beeinflusst. In den letzten Jahren wurden einige neue Studien durchgeführt. Die wissenschaftlichen Antworten sind ambivalent und hängen auch davon ab, was die jeweilige Studie genauer betrachtet. Meist wird in der Glücksforschung zwischen langfristiger Lebenszufriedenheit und dem alltäglichen emotionalen Wohlbefinden wie Freude, Stress oder Traurigkeit unterschieden.
Glück ist relativ
Glück hängt von vielen Faktoren ab. Manche Glücksforscher gehen davon aus, dass das persönliche Glücksempfinden zu etwa 50 Prozent in den Genen liegt. Offenbar sind Menschen glücklicher, wenn sie familiären und gemeinschaftlichen Zielen mehr Bedeutung beimessen, statt viel oder alles auf materiellen Wohlstand und Karriere zu setzen. Eine stabile Partnerschaft, Kinder und Freunde können die Lebensqualität in vielen Fällen mehr steigern und beeinflussen als Karriere und Reichtum.
Massenweise Glücks- und Erfolgsratgeber
Die Suche nach Glück und einem erfüllten Leben bewegt viele Menschen. In den Buchhandlungen finden sich unzählige Ratgeber zu den Themen Glück, Erfolg, Zufriedenheit und Wohlbefinden. Viel Geld wird für die Suche nach dem Glück ausgegeben. Motivationstrainer füllen Hallen und versuchen jedem Besucher zu vermitteln: Auch du kannst glücklich werden! Ein Vortrag kann motivieren und zum Nachdenken anregen. Doch bereits im Alltag gibt es günstige Möglichkeiten, die „kleine Portion Glück“ zu finden. Denn die kleinen Freuden werden oft unterschätzt. Oft sind es die kleinen Dinge, die für Glücksmomente sorgen. Wenn man sie sich regelmäßig gönnt, bringen sie mehr als der große, aber seltene Glücksrausch. Das kann das Lieblingslied am Morgen im Radio sein oder eine halbe Stunde im Wald spazieren gehen. Dabei den unwiederholbaren Moment riechen, schmecken, erleben und genießen.
Daneben gibt es eine Glücksforschung, die von wissenschaftlicher Seite aus versucht, das Phänomen Glück umfassend zu erklären. Demoskopie und Soziologie beschäftigen sich zunehmend aktiv mit der Glücksforschung. Teilweise spielen auch wirtschaftliche Interessen und Aspekte der Marktforschung eine Rolle.
Persönliche Vorstellung von Glück und Zufriedenheit
Der Begriff Zufriedenheit beschreibt eine positive Grundstimmung und die Fähigkeit, mit sich selbst, mit anderen und mit der gegenwärtigen Situation in Frieden zu leben. Während Glück ein freudiger Gemütszustand und oft nur ein vorübergehendes Gefühl ist, beschreibt Zufriedenheit einen meist länger anhaltenden Zustand. Jeder Mensch ist anders und hat persönliche Vorstellungen von Zufriedenheit. Was wünschen wir uns wirklich und wissen wir es überhaupt? Jeder sollte sich diese Fragen stellen, um Veränderungen in Angriff nehmen zu können. Innere Zufriedenheit beginnt bei sich selbst und ist vor allem eine Frage der Einstellung. Jeder kann selbst entscheiden, was er erreichen möchte oder was passieren muss, damit er selbst zufrieden ist.
Untersuchungen in verschiedenen Kulturkreisen haben gezeigt, dass die Vorstellungen von Glück unterschiedlich sind. Auch innerhalb einer Gesellschaft gibt es kein einheitliches Verständnis von Glück. Fragt man mehrere Freunde und Bekannte, wie glücklich sie sind, erhält man unterschiedliche Antworten. Die einen sind mit ihrem Familienleben sehr zufrieden, während ihre berufliche Situation verbesserungswürdig ist. Bei anderen kann es genau umgekehrt sein. Oft fehlt etwas zum vollkommenen Glück.
Was sind die Schritte zum Glück?
Geborgenheit in der Gemeinschaft, in der Familie, im Freundeskreis oder im Verein, wo man gefordert wird und trotzdem bescheiden bleibt, ist vielleicht eine gute Formel für Zufriedenheit. Und sich immer wieder an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen. Das kann der Duft der Luft nach einem Sommerregen sein, das Streicheln eines Haustieres oder ein Spaziergang am Strand in der Abenddämmerung. Achten Sie auf sich und Ihre Umgebung. Glück bedeutet ganz einfach, mit sich im Einklang zu sein. Denken Sie auf Ihrem Weg zum Glück daran, dass Zufriedenheit kein Geschenk ist, sondern dass wir bei uns selbst anfangen, Verhaltensmuster durchbrechen und unsere eigene Persönlichkeit kennen lernen müssen.
Glück medizinisch betrachtet
Bedeutenden Einfluss auf Glücksempfindungen haben medizinisch bzw. neurobiologisch betrachtet nachweislich Endorphine, Oxytocin sowie die Neurotransmitter Dopamin und Serotonin. Das Gehirn setzt diese Botenstoffe bei unterschiedlichen Aktivitäten frei. Das kann beispielsweise beim Sport oder beim Essen von Schokolade sein.
Tipps für das persönliche Glück
Für die Erreichung des inneren Gleichgewichts können Angebote von Wellnesshotels, Entspannungs-, Selbstfindungs-, Yoga- und Qi-Gong-Kurse helfen. Was passend ist, hängt von der persönlichen Vorliebe ab.
Auf dem Weg zur inneren Ruhe und Gelassenheit kann auch schon ein Spaziergang im Wald oder Atemübungen auf einer ruhigen Ecke im Park hilfreich sein. Sich regelmäßig bewegen macht glücklich und steigert das körperliche Wohlbefinden. Hormone, wie Serotonin und Endorphin, werden durch körperliche Anstrengung freigesetzt und wirken euphorisierend.
Lachen ist gesund und macht glücklich. Es werden Glückshormone ausgeschüttet und die Immunabwehr gestärkt. Heiterkeit ist gut für Körper und Gemüt. Umgeben Sie sich mit positiven Menschen, die gerne und oft lachen. Sorgen Sie daneben für Abwechslung im Alltag und suchen Sie sich positive Ziele. Kümmern Sie sich aktiv um Ihre Partnerschaft und Ihre Freundschaften. Stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl und Ihr Selbstvertrauen und erfüllen Sie damit eine der wichtigsten Voraussetzungen für Zufriedenheit. Glücklichsein ist keine Glückssache und deshalb sollte dem Glück aktiv auf die Sprünge geholfen werden. Verschieben Sie das Glück nicht auf später, denn jeder bewusst erlebte glückliche Augenblick trägt zum Gelingen unseres Lebens bei. Glück ist auch loslassen zu können.