Mehr Selbstsicherheit und Durchsetzungsvermögen im Alltag ist der Wunsch vieler Menschen. Erfolg im Beruf hängt nicht nur von der Leistung ab, sondern auch vom persönlichen Auftreten und der Art und Weise, wie wir mit anderen Menschen kommunizieren. Auch der fleißigste Mitarbeiter sollte sich im Gespräch mit Vorgesetzten, Kollegen und Kunden nicht nur auf seine Leistung und sein Können verlassen, sondern sich auch durchsetzen können. Gerade zurückhaltenden Menschen fällt es im Alltag schwer, den eigenen Standpunkt erfolgreich zu vertreten.
Durchsetzungsvermögen ist keine angeborene Eigenschaft, sondern muss erlernt werden. Sie muss trainiert und gefestigt werden. Dabei geht es nicht nur darum, sich grundsätzlich durchsetzen zu können und in Gehaltsverhandlungen, Auseinandersetzungen und Diskussionen als Sieger hervorzugehen, sondern auch darum, abwägen zu können, ob es sich lohnt, für ein bestimmtes Ziel mit aller Kraft zu kämpfen.
Stärken erkennen und fördern
Wer sich seiner Stärken bewusst ist, kommt entscheidend weiter und tritt selbstbewusst auf. Doch was sind Stärken und wie findet man sie heraus? Eine Selbstreflexion über die eigenen Talente und Fähigkeiten hilft dabei. Schreiben Sie auf, welche besonderen Fähigkeiten Sie haben und was Sie gut können. Beziehen Sie bei der Suche auch Familie, Freunde, Bekannte und Kollegen mit ein. Sammeln Sie die Einschätzungen, werten Sie sie aus und lesen Sie sich diese Stärken immer wieder durch.
Setzen Sie sich realistische Ziele
Überlegen Sie sich im Vorfeld, welche Ziele realistisch sind. Die Ziele sollten weder zu hoch noch zu niedrig sein. Die Ziele sollen Ihnen nützen und nicht den Alltag belasten. Es sollte aber auch nicht nur eine Tätigkeit sein. Gut gesetzte, realistische Ziele helfen Ihnen, die richtigen Aktivitäten auszuwählen. Gleichzeitig können Sie Ihre Fortschritte sehen und sich selbst belohnen, wenn Sie Ihre Ziele erreichen.
Formulieren Sie klar und verständlich
Wer kennt sie nicht, die Dampfplauderer, die mit Fremdwörtern gespickte Monologe halten. Bringen Sie Ihre Argumente lieber einfach, kurz und klar auf den Punkt. Bildhafte Beispiele helfen dem Gegenüber zu verstehen.
Selbstbewusstes Auftreten ohne Arroganz
Selbstbewusstes Auftreten wirkt überzeugend. Deshalb hilft die richtige Körperhaltung, den eigenen Standpunkt durchzusetzen. Lernen Sie, dem Blick Ihres Gegenübers standzuhalten. Lebhafter Augenkontakt signalisiert Offenheit und Interesse. Ein Lächeln wirkt meist positiv. Seien Sie aber nicht arrogant. Bleiben Sie bescheiden, sachlich, aber selbstsicher.
Auch der richtige Tonfall kann wesentlich zum Erfolg beitragen. Stimme, Lautstärke und Atmung vermitteln eine wichtige Botschaft in der Argumentation. Wer zu leise spricht, sich oft verhaspelt und keine klare, deutliche Aussprache hat, wird in den meisten Fällen als unsicher wahrgenommen. Setzen Sie Atempausen entsprechend Ihrer Argumentation ein. Verzichten Sie auf Konjunktive und formulieren Sie Ihre Ziele immer klar und deutlich. Diese Regel gilt in den meisten Fällen: Auf den Punkt kommen!
Mit der Stimme kann man Stimmungen erzeugen und beeinflussen. Nervosität kann die Stimme flach und gepresst klingen lassen. Dagegen helfen Atemübungen wie die Bauchatmung. Scheuen Sie sich auch nicht, regelmäßig Stimmübungen zu machen. So viel wie möglich laut vorlesen. Der Text ist meistens egal. Sie können sich dazu vor den Spiegel stellen, eine Videoaufnahme machen oder einen Freund um Feedback bitten. Variieren Sie beim Vorlesen zwischen laut und leise, wechseln Sie die Stimmlage und machen Sie bewusst Atempausen.
Gute Vorbereitung und Wissen
Was können Sie tun, um souverän, kompetent, sympathisch und glaubwürdig aufzutreten? Neben den so genannten Soft Skills und Argumentationstechniken ist eine gute Vorbereitung wichtig. Aus dem Stegreif zu argumentieren ist eine Kunst, die den meisten Menschen nicht unbedingt liegt. Überlegen Sie sich daher vor dem Gespräch gute Argumente, warum Ihre Lösung die beste ist. Fachwissen und eine gute Allgemeinbildung zeigen zudem, dass Sie sich vorher mit der Materie auseinandergesetzt haben. Wer mit Wissen glänzen kann, bietet gleichzeitig wenig Angriffspunkte bzw. traut sich kaum jemand, einem Experten zu widersprechen. Gehen Sie mit einem Freund oder Partner in ein sogenanntes „Diskussionstrainingslager“. Üben Sie verständlich und überzeugend zu argumentieren.
Nein sagen lernen
Viele Menschen leiden darunter, dass sie nicht Nein sagen können. Dahinter steckt die Angst vor Ablehnung und Zurückweisung. Wer aber ständig nachgibt und es allen recht machen will, verliert schnell an Ansehen und wird als nicht durchsetzungsfähig abgestempelt. Lernen Sie, Grenzen zu setzen und klar Nein zu sagen, ohne sich schuldig zu fühlen. Lernen Sie, Ihrem eigenen Urteil zu vertrauen und sich selbst wichtig zu nehmen, damit Ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Entwickeln Sie einen gesunden Egoismus.