Reizüberflutung
Betrachten Sie mal in Bahnhöfen oder Flughäfen die Reisenden. Eine Vielzahl schleppt mittlerweile mehrere technische Geräte mit sich herum. Natürlich muss neben Smartphone auch das Tablet oder ein Laptop bedient werden und das alles möglichst noch gleichzeitig. Die moderne Technik ist interessant, doch macht auch abhängig und kann einen schnell belasten.
Die allgegenwärtige Reizüberflutung ist überall im Alltag zu spüren. Sei es am Arbeitsplatz mit ständiger Erreichbarkeit durch diverse Kommunikationsmittel und dem Multitasking, bei dem mehrere Aufgaben gleichzeitig ausgeführt werden. Oder beim Einkaufen in den Innenstädten und Einkaufszentren, in denen ständig etwas blinkt und Hintergrundmusik oder Informationen zu hören sind. Genug Gründe, um die Sehnsucht nach Langsamkeit zu stillen und für einige Tage eine Auszeit mit Ruhe zu genießen.
Auszeit im Kloster
Stille kann im hektischen Alltag schon etwas ungewöhnliches sein. Die Natur bietet in Wälder und im Gebirge einige Rückzugsorte. Auch erfreuen sich Klöster als Orte des Rückzugs und der Ruhe wachsender Beliebtheit. Es müssen nicht unbedingt religiöse Beweggründe sein, sondern es können Selbstfindung, Stille und ein Abstand zu Sorgen und Problemen sein, um einige Tage darin zu verbringen.
Abgerundet werden die Klosteraufenthalte oft durch Seminare, Gesprächsangebote und Rahmenprogramme wie Fastenkuren und Yogakurse. Die Angebote hängen von den einzelnen Institutionen ab. Es gibt auch stille Orden, bei denen das Schweigen den Alltag bestimmt, während bei anderen Klöstern aktiv in Klostergärten oder in Werkstätten mitgearbeitet wird. Wichtig: Bei Frauen- und Männerorden ohne Gästetrakt werden nur Besucher des jeweiligen Geschlechtes zugelassen.
Pilgern
Wer lieber allein und in Bewegung sein möchte, kann sein Glück beim Pilgern erfahren. Das Bedürfnis nach Ruhe und Entschleunigung ist ein Trend für viele Menschen in den letzten Jahren geworden. Es sind nicht unbedingt Kirchgänger, sondern Menschen zu Fuß auf der Suche nach sich selbst. Sei es Umbruchsituationen im Leben, wie Arbeitsplatzwechsel, Krankheit, Trennung oder Tod von Angehörigen.
Für das Pilgern muss es gar nicht mal der Jakobsweg ins spanische Santiago de Compostela sein. Bereits in Deutschland gibt es einige Möglichkeiten, um auf alten Mönchspfaden zu wandern. So wandert jeder, wie er mag, zusammen oder allein. Mit spärlichem Gepäck lernt der Pilger auch, dass viele Dinge Luxus sind und gar nicht auf den täglichen meist 30 bis 40 Kilometer langen Etappen benötig werden.