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Tollwut

Die Tollwut ist eine unbehandelt tödlich verlaufende, durch das Lyssa-Virus ausgelöste Infektionserkrankung, die in der Regel durch den Biss eines erkrankten Säugetieres übertragen wird.

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Definition

Die Tollwut ist eine Virusinfektion, die bei Tieren und Menschen eine akute, fast immer tödliche Gehirnentzündung verursacht. Ausgelöst wird die Krankheit beim Menschen meist durch das Rabiesvirus. Die Tollwutviren werden hauptsächlich durch Tierbisse durch Hunde, Wildtiere (Waschbären, Stinktiere, Füchse), Katzen oder Fledermäuse auf den Menschen übertragen. Ebenso können die Tollwut-Viren über offen Wunden oder direkten Kontakt des infektiösen Tierspeichels mit der menschlichen Schleimhaut übertragen werden.

Vorkommen

Tollwut kommt weltweit bei Wild- und Haustieren vor. Die meisten Erkrankungen werden aus Asien und Afrika gemeldet.

Krankheitsverlauf

Die Virenübertragung erfolgt durch infizierten Speichel bei Belecken von Hautverletzungen, Biss- oder Kratzwunden. Eine Virusübertragung ist auch über die Schleimhäute möglich. Nach der Bissverletzung kommt es zur Rötung mit einem Kribbeln der Bissnarbe. Dazu können Fieber und schmerzhafte Empfindungsstörungen auftreten. Das Virus gelangt über das Innere der Nervenfasern der peripheren Nerven bis in das Rückenmark und schließlich ins Gehirn. Im weiteren Verlauf kann es zu Verwirrtheit und Wahnvorstellungen, Krämpfen der Schlund-, Kehlkopf- und Atemmuskulatur mit Erstickungsgefühl, Atemnot, Muskellähmungen, Erregungszuständen und Herzlähmungen mit Todesfolge kommen. Sobald das Virus das Gehirn erreicht hat, ist eine Impfung nicht mehr wirksam.

Inkubationszeit

Die Zeit von der Ansteckung bis zu den ersten Krankheitszeichen ist unterschiedlich und kann einige Tage bis mehrere Monate dauern.

Diagnostik

Die Diagnose wird anhand der klinischen Symptome, Hinweise auf Aufenthalt in gefährdeten Gebieten und dem Kontakt zu potenziell infizierten Tieren gestellt. Die Tollwutdiagnose ist zunächst eine Verdachtsdiagnose, denn in der frühen Infektionsphase kann die virologische Untersuchung die Infektion nicht beweisen oder ausschließen.

Therapie

Bei Bissverletzungen oder Belecken von Schleimhäuten oder Wunden durch streunende Tiere ist umgehend ein Arzt bzw. medizinische Hilfe aufzusuchen. Dieser sollte neben der Wundversorgung eine aktive und passive Immunisierung gegen Tollwut (Tollwutprophylaxe) durchführen. Treten bereits die ersten Symptome auf, so ist eine Impfung oder die Gabe des Antiserums nicht mehr wirksam.

Vorsorge

Für Reisende in Risikogebiete und Personen mit erhöhtem Tollwutrisiko kann eine aktive Schutzimpfung gegen eine Tollwuterkrankung vorbeugen. Der Ausbruch der Tollwut-Erkrankung kann durch eine vorbeugende (präexpositionelle) Impfung verhindert werden. Bei der vorbeugenden Impfung gegen Tollwut handelt es sich um einen Totimpfstoff, der meist aus inaktivierten Tollwut-Viren besteht, die die Krankheit nicht mehr auslösen können. Diese aktive Impfung wird in mehreren Dosen im Abstand von einigen Tagen bis Wochen in den Oberarm injiziert. Grundsätzlich sollten Reisende, insbesondere in den Tropen und Subtropen, freilaufende Tiere nie streicheln oder berühren.

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