Die Raute ist in Südeuropa heimisch und wurde wohl durch die Mönche über die Alpen in den Norden Europas gebracht. Andere volkstümliche Namen für Raute sind Augenraute, Edelraute, Gartenraute und Weinraute. Im Mittelalter wurde sie als wirksames Mittel gegen die Pest gehalten.
In den Monaten Mai bis Juli blüht die Pflanze, die in Kulturen und Gärten zu finden ist. Ausschließlich die Blätter dieser stark duftenden, graugrün gefärbten verästelten Staude finden arzneiliche Anwendung in Tees. Beim Rest der Pflanze wurde eine beträchtliche Giftwirkung nachgewiesen. Die Raute ist besonders reich an ätherischen Ölen und enthält daneben auch Flavonoide. Aufgrund der ätherischen Öle findet die Weinraute in der Parfüm- und Aromaindustrie Verwendung.
Einsatz in der Volksmedizin
In der Volksmedizin wird die Raute als Tee innerlich und äußerlich angewendet. Die Heilpflanze wird eingesetzt bei Appetitlosigkeit, Schwindel, Verdauungsbeschwerden, Herzklopfen, Menstruationsbeschwerden, Nervenleiden, Atemnot, Magenschmerzen, Verrenkungen, Verstauchungen, Schwellungen, Harndrang, Wassersucht, Rheuma, Gicht und Hautausschlag.
Keine hohe Dosis verwenden
Dennoch, auch für die Verwendung der Rauteblätter gilt höchste Vorsicht. Denn bei zu hoher Dosierung können als Nebenwirkungen Lichtempfindlichkeit, Anschwellen der Zunge und heftiger Speichelfluss auftreten. Hautempfindliche Menschen können Hautjucken oder Hautentzündungen erleiden, da an der Blattoberfläche der Raute verschiedene Furanocumarine lagern, die photosensibilisierende Eigenschaften besitzen. Schwangeren wird vom Gebrauch der Raute wegen dem ätherischen Öl strengstens abgeraten.