Rechenschwäche
Etwa sechs Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung leidet an Dyskalkulie. Menschen mit Rechenschwäche fällt es beispielsweise schwer, an der Supermarktkasse den passenden Betrag in Münzen abzuzählen. Wer die Rechenschwäche als Kind nicht überwindet, hat auch als Erwachsener in Beruf und Alltag damit zu kämpfen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig dagegen anzusetzen und zu behandeln.
Anhand von Untersuchungen der Gehirne von Kindern mit bildgebenden Verfahren wird vermutet, dass bestimmte Hirnregionen eine entscheidende Rolle für unsere Rechenfähigkeit spielen. Frühkindliche Einflüsse wie Stress oder Angst können die Reifung der beteiligten Hirnregion behindern und so Dyskalkulie fördern. Daneben tragen Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung ein höheres Risiko für eine Rechenschwäche.
Mit frühzeitiger therapeutischer Unterstützung lässt sich das Mengen- und Zahlenverständnis stärken. Geschieht eine Therapie erst im Erwachsenenalter ist es in der Regel ein sehr mühsamer und langwieriger Prozess.
Lese-Rechtschreibschwierigkeit
Kinder mit einer Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie) haben hingegen große Probleme beim Lesen und Rechtschreiben. Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie geht davon aus, dass in Deutschland 4 % der Schüler von einer Legasthenie betroffen sind. Mögliche Anzeichen der Legasthenie finden sich oft schon vor dem Eintritt in die Schule. Je früher die Probleme erkannt werden, umso besser kann eine Therapie helfen.
Legastheniker haben eine gestörte Verarbeitung von Lauten und Buchstaben und ihre Zuordnung zueinander. Als Ursache werden eine genetische Veranlagung, Probleme bei der auditiven und visuellen Wahrnehmungsverarbeitung, sowie veränderte Hirnfunktionen angenommen. Betroffene können aufgrund einer Wahrnehmungsstörung gesprochene Wörter nur schwer in Laute zerlegen und die Laute nur mit Mühe den entsprechenden Schriftzeichen zuordnen. Daneben werden häufig ähnliche Buchstaben verwechselt.
Geschichten laut vorlesen
Eltern können Kinder mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten beim Lesen fördern, indem sie gemeinsam mit ihnen Geschichten laut vorlesen. Damit die Motivation bleibt, sollte dies täglich nicht zu lange dauern. Vokabeltraining mit Karteikarten helfen ebenfalls beim Üben von wichtigen Wörtern. Anstatt den Nachwuchs noch mehr unter Druck zu setzen, sollten Eltern besser deren Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein fördern. Mit einer gezielten und frühen Therapie lassen sich die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben verbessern.