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Bewegung als Rückenschmerztherapie

Rückenschmerzen ist die Volkskrankheit Nummer eins bei Jung und Alt. Ursachen stellen mangelnde Bewegung, stundenlanges Sitzen und einseitige Belastung dar. Richtiges Verhalten im Alltag verringert Verschleiß und Muskelverspannungen.

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Rückenschmerzen ist die Volkskrankheit Nummer eins bei Jung und Alt. Fast jeder klagt im Laufe seines Lebens einmal darüber. Ursachen stellen mangelnde Bewegung, stundenlanges Sitzen, Fehlhaltungen oder einseitige Belastung dar. Richtiges Verhalten im Alltag verringert Verschleiß und Muskelverspannungen, denn trotz physikalischer Therapien wie Krankengymnastik und Bewegungstherapie, verschwinden die Rückenschmerzen meist nicht und werden chronisch.

Statistisch leidet jeder dritte Deutsche unter Rückenschmerzen, die meist durch zu langes einseitiges Sitzen und mangelnde Bewegung verursacht werden. Während bei rund drei Viertel der Betroffenen die Beschwerden eher harmlos sind und spätestens nach wenigen Wochen verschwinden, halten sie bei anderen mehr als ein halbes Jahr an und entwickeln sich zu einem chronischen Leiden. Dann ist eine Rückenschmerztherapie gefragt. Doch ein Großteil der Therapien ist erfolglos und kostet der Volkswirtschaft Milliarden.

Nach den Behandlungsleitlinien der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzen e. V. haben Patienten die besten Chancen auf ein schnelles Wohlbefinden, die ganz normal weiterleben, sich bewegen und in der schlimmsten Schmerzphase höchstens kurzzeitig Schmerzmittel einnehmen. Neue Therapiekonzepte belegen, dass sich bei Aktivität die Rückenschmerzen eher bessern als bei Schonung.

Anstatt die immer noch weitverbreitenden passiven Therapiemaßnahmen mit Bettruhe, Spritzen, Wärme- oder Kälteanwendungen zu verordnen, sollten Ärzte den Patienten raten sich zu bewegen und Bettruhe zu vermeiden. Bei Rückenschmerzen hilft es, dem gewohnten Alltag nachzugehen und sich zu bewegen. Oft meinen Patienten immer noch, dass passive Therapien am besten die Schmerzen lindern. Bereits ein kurzer Spaziergang kann Vorteile für den Rücken bringen. Die rhythmischen Bewegungen beim Gehen mobilisieren Wirbelgelenke und Rumpfmuskulatur. Da die Bandscheiben dem Rücken Kraft und Flexibilität verleihen, wie ein Puffer zwischen den einzelnen Wirbeln sanft die Stöße abfedern, ist zur Erhaltung dieser Funktion ausreichende Bewegung notwendig.

Für die Bekämpfung des Volksleidens sollte besser an den Ursachen angesetzt werden. Dazu zählen die Risikofaktoren Bewegungsmangel, Stress und falsche Ernährung anzugehen. Stellen Sie Ihre persönliche Lebensweise auf den Prüfstand und passen Sie diese entsprechend an.

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Tipps bei Rückenschmerzen

Immer mehr Menschen verbringen ihren Alltag im Beruf und in der Freizeit sitzend. Das bleibt meist nicht ohne Folgen für unseren Rücken. Deswegen bewegen Sie sich so oft wie möglich. Gehen Sie möglichst zu Fuß, benutzen Sie das Fahrrad und ziehen Sie die Treppe dem Lift oder der Rolltreppe vor. Steigen Sie bei Busfahren eine Haltestelle früher aus und lassen Sie das Auto zum Einkaufen stehen. Menschen, die ihre arbeitsfreie Zeit mit aktiven Sportarten wie Laufen, Wandern, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen gestalten, haben beste Chancen, die enorme Belastung des Rückens auszugleichen, denn Bandscheiben benötigen viel Bewegung. Durch sportliche Aktivitäten füllen sie sich mit lebensnotwendiger Flüssigkeit und erhalten so ihre natürliche Pufferfunktion.

Auch für Kinder und Jugendliche spielen Sport und Bewegung eine wichtige Rolle, damit der Rücken gesund bleibt. Leider wird heutzutage die Freizeit mit Internet und Computerspielen gerne verbracht und es bleibt kaum Zeit für Sport und dem Herumtoben an der frischen Luft. Damit wird die Bauch- und Rumpfmuskulatur nicht mehr ausreichend trainiert und Haltungs- und Bewegungsschäden können entstehen.

Wer beruflich viel im Auto unterwegs ist, sollte sich einen guten Autositz leisten. Vor allem bei langen Autofahrten kann die Muskulatur durch Ermüdung zusammensacken. Viele Sitze enthalten daher einstellbare Lordosenstützen, die für eine entspannte Körperhaltung und Entlastung des Rückgrats sorgen. Nutzen Sie auch die Pausen für ein paar Schritte und zu einer kleinen Gymnastik.

Rückenübungen

Brücke: Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie die Füße hüftbreit auseinander. Die Fersen befinden sich so nah wie möglich am Gesäß. Die Arme legen Sie neben dem Körper mit den Handflächen nach oben. Heben Sie mit dem Ausatmen das Becken und die Wirbelsäule langsam an, bis der Körper von den Schultern bis zu den Knien eine Linie bildet. Halten Sie diese Stellung einige Atemzüge lang, bevor Sie sich langsam wieder abrollen und der Körper wieder den Boden berührt. Wiederholen Sie die Rückenübung fünf Mal.

Runder Rücken: Legen Sie sich auf den Rücken und heben beide Beine an. Nun verschränken Sie die Arme in den Kniekehlen und ziehen die Knie ein wenig zu sich heran. Damit kann sich der Rücken entspannen. Halten Sie die Stellung ein bis zwei Minuten.

Entspannung für den Rücken: Setzen Sie sich auf die Fersen und beugen Sie den Oberkörper nach vorne. Den Brustkorb legen Sie auf die Oberschenkel und den Kopf auf die Matte. Die Hände befinden sich neben den Füßen mit den Handflächen nach oben. Genießen Sie die Haltung eine kurze Zeit.

Einseitige Belastungen der Wirbelsäule

Starke körperliche Arbeit und alltägliche Handgriffe im Alltag wiederum, unter falscher Haltung ausgeübt, führen zu einseitigen Belastungen der Wirbelsäule. Auch hier beugt die richtige Haltung Verspannungen und dauerhaften Schäden vor. Schwere Gegenstände sollten Betroffene immer mit geradem Rücken anheben, so leisten beide Seiten des Rückens zu gleichen Teilen die Arbeit. Wer im Büro tätig ist, sollte möglichst viel im Stehen oder Gehen erledigen. Versuchen Sie hin und wieder im Stehen zu telefonieren. Um eine Verspannung der Nacken- und Rückenmuskulatur zu verhindern, können Sie beim Sitzen regelmäßig Ihre Position verändern und abwechselnd leicht vorgeneigt, aufrecht und zurückgelehnt sitzen. Dieses dynamische Sitzen belastet und entlastet gleichmäßig Muskeln und Bandscheiben.

Lagern Sie Getränkekisten und schwere Gegenstände, zu denen Sie häufiger greifen, nicht auf dem Boden. Passen Sie Arbeitsflächen der Körpergröße an. Oft genutzte Haushaltsgeräte sollten Sie in Griffhöhe aufstellen. Für alle Personen, die viel im Stehen arbeiten, ist eine höhenverstellbare Steh-Sitzhilfe empfehlenswert. Rückenbelastendes Tragen der Einkäufe können Sie durch eine Einkaufstasche mit Rollen und aufziehbarem Griff vermeiden.

Tragen Sie Lasten nah am Körper. Schwere Lasten sollten Sie nicht auf der Schulter tragen, sondern besser eine Schubkarre oder einen Sackkarren verwenden.

Übergewicht als Ursache von Rückenschmerzen

Als weitere Ursache für Schmerzen im Rücken gilt Übergewicht. Mehr als jeder zweite erwachsene Deutsche wiegt zu viel, jeder fünfte gilt als fettleibig. Knochen und Gelenke leiden unter Übergewicht. Somit sollten die überflüssigen Pfunde durch regelmäßige Bewegung abgebaut werden.

Abwechslungsreich sollte die Ernährung sein, damit der Körper alle benötigten Vitamine und Mineralstoffe bekommt. Für gesunde Knochen sollten Sie Fertiggerichte, Fett, Softgetränke und Alkohol nur in Maßen genießen. Kalzium sorgt hingegen für Knochenstabilität und ist in Milchprodukten enthalten. Vollkornprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte liefern Magnesium für die Stärkung der Knochenzellen.

Seelische Belastungen

Den eigentlichen Grund für Rückenschmerzen auszumachen, gestaltet sich oft schwierig, denn eine eindeutige und konkrete Ursache lässt sich nur selten diagnostizieren. Anhand von Studien konnte belegt werden, dass Stress, Depressionen, Traurigkeit und Überforderungen im Berufsleben einen größeren Einfluss auf den Rücken haben. Wer ständig gestresst ist, unter Leistungsdruck steht, oft unzufrieden ist, der verspannt auch seinen Rücken. Folgt bei der dauerhaften Verspannung keine Entlastung, dann führt dies zu Schmerzen. Bei der ganzheitlichen Therapie von Rückenschmerzen sollte deshalb auch der ganze Mensch betrachtet werden. Bauen Sie Stressfaktoren ab und setzen Sie auf regelmäßige Entspannung.

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