Schöne Beine sind ein Blickfang in den Sommermonaten. Doch neben der Ästhetik spielt auch die Fitness eine große Rolle. Unsere Beine und Füße tragen uns im Lauf unseres Lebens im Durchschnitt 160.000 Kilometer weit. In den warmen Monaten dürfen unsere Füße wieder in Sandalen oder barfuß an die Luft. Doch in den Sommermonaten sind oft Frauen mit schweren und schmerzenden Beine, Spannungsgefühle oder geschwollene Knöchel konfrontiert. Treten die Probleme regelmäßig und über einen längeren Zeitraum auf, dann könnten diese ernst zu nehmende Signale für ein Venenleiden, wie Krampfadern oder einer Venenentzündung sein.
Venen leisten Schwerstarbeit bei warmen Temperaturen
Gerade im Sommer leisten Venen Schwerstarbeit, denn sie pumpen das verbrauchte und sauerstoffarme Blut gegen die Schwerkraft aus den Beinen hoch zum Herzen. Durch Hitze, direkte Sonneneinstrahlung und langes Sitzen erhöht sich zusätzlich der Druck auf die Venen und sie dehnen sich aus.
Dabei spielen die Venen, die täglich rund 4.500 Liter Blut gegen die Schwerkraft zurück zum Herzen transportieren müssen, eine entscheidende Rolle. Venenwände, Venenklappen und Wadenmuskeln müssen in den Beinen zusammenarbeiten, um diese Schwerstarbeit zu erbringen. Die Venenklappen funktionieren wie Ventile, die ein Rückfließen des Blutes verhindern. Für ihre Arbeit sind die Venen auf die Unterstützung der umgebenden Muskulatur angewiesen. Deshalb ist regelmäßige Bewegung zur Stärkung der Muskulatur besonders wichtig.
Bei hohen Temperaturen verbunden mit einem Wasserverlust wird das Blut zähflüssiger. An den Venenklappen, die zusammen mit der Venen-Muskelpumpe den Rückstrom des Lebenssaftes zum Herzen sichern, sammelt sich Blut, das nicht weiter transportiert wird. Es kommt zu Ausbeulungen der erschlaffenden Vene, die als Krampfadern sichtbar werden. Wer sich körperlich bei dem schwülwarmen Wetter schont, unterstützt die Venen-Muskelpumpe nicht mehr und fördert den Stau in den Venen. Im Extremfall kann das Blut dort gerinnen und einen Blutpfropf bilden.
Fast jeder Zweite in Deutschland leidet unter Venenschwäche. Frauen mehr als Männer. Die Venenbeschwerden werden durch erbliche Veranlagung, Übergewicht, Schwangerschaft, hoher Nikotin- und Alkoholkonsum oder sitzende bzw. stehende Berufstätigkeit begünstigt.
Doch mit einem Plus an Aufmerksamkeit lassen sich viele Probleme an den Beinen lindern bzw. beheben. Wir haben einige Ratschläge zusammengestellt. Bei langwierigen Problemen sollte auf jeden Fall ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Tipps zur Unterstützung der Venen
- Wichtig ist regelmäßige Bewegung, wie Spazieren gehen, Radfahren, Gymnastik oder Schwimmen. Nehmen Sie öfter mal Treppe und Fahrrad statt Fahrstuhl und Auto.
- Legen Sie möglichst oft die Beine hoch, um die Venen zu entlasten. Zusätzlich bieten kühlende Gels oder Cremes Linderung. Durch die Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen und können das Blut leichter transportieren.
- Reduzieren Sie möglichst das Übergewicht. Jedes Kilo zu viel um die Hüften belastet Beine und Füße.
- Kneipp'sche Anwendungen wie Schenkelgüsse von den Füßen bis zu den Oberschenkeln (mit der rechten Ferse beginnen) und Beinwickel mit in kaltem Wasser getränkten Tüchern. Bewegen Sie sich im Kneippbecken im Storchengang. Tägliche Wechselduschen trainieren die Venenwände und halten sie elastisch.
- Vermeiden Sie möglichst enge Kleidung, enges Schuhwerk und hohe Absätze. So viel wie möglich barfuss gehen. Ungünstig sind Kniestrümpfe, die abschneiden oder einschnüren.
- Wenn sich längeres Stehen nicht vermeiden lässt, immer wieder mal auf die Zehenspitzen stellen. Beim Sitzen von Zeit zu Zeit mit den Füßen wippen und kreisen. Das bringt frischen Schwung in den Blutkreislauf.
- Tragen Sie auf langen Reisen Kompressionsstrümpfe, welche die Venen durch gleichmäßigen Druck von außen unterstützen. Besonders wenn Sie auf der Reise lange sitzen müssen.
- Vermeiden Sie möglichst das Heben oder Tragen schwerer Lasten. Der Druck, der beim Pressen entsteht, führt in den Venen zur Blutstauung.
- Trinken Sie täglich ausreichend Wasser. Vor allem im Sommer. Der Körper braucht täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit.
Weitere Fußtipps
Sind die Füße ständigen Belastungen ausgesetzt, dann bildet sich schnell eine sehr dicke Hornschicht. Starke Verhornungen und schmerzhafte Einrisse sollten fachgerecht vom Fußpfleger abgetragen werden, damit die Fußhaut wieder elastisch wird. Bei weniger starken Verhornungen kann man das Problem selbst in den Griff kriegen. Teilweise kann die Hornschicht mit Bimssteinen, Hornhautraspeln oder Peelings abgetragen werden. Hilfreich ist ebenfalls das Auftragen von hornweichende Salben auf die betroffenen Stellen.
Wer zu Schweißfüßen neigt, sieht warmen Tagen mit gemischten Gefühlen entgegen. Empfehlenswert sind offene Schuhe, damit der Schweiß direkt verdunsten kann. Wer geschlossene Schuhe bevorzugt, sollte Schuhe aus atmungsaktivem Material, wie beispielsweise Leder tragen. Die Socken sollten ebenfalls atmungsaktiv sein. Synthetische Materialien sind nicht empfehlenswert. Gegen Schweißfüße helfen auch dünne Einlegesohlen.
Versuchen Sie im Sommer auch mal ganz auf Schuhe zu verzichten und barfuß zu gehen. So wie in der Kindheit. Anfangs ist es noch ungewohnt, doch nach gewisser Zeit bildet es sich eine kräftige, widerstandsfähige Sohlenhaut aus, die unempfindlich gegen kleine Steine und Hindernisse ist. Fuß- und Wadenmuskulatur profitieren vom Barfußlaufen, da der Fuß jede Unebenheit des Untergrundes ausgleichen muss.