Was machen wir nicht alles, um fit, gesund und schön zu bleiben! Da wird gerubbelt, massiert, sauniert, gebadet und teure Cremes und Pasten verwendet. Besonders der Cellulite wird zu Leibe gerückt. Mittels Cellulite-Rollern, Massagebändern, selbst-wärmenden Cremes oder auch Zupfmassagen werden alle Möglichkeiten durchprobiert.
Doch Vorsicht: Zuviel Einsatz mechanischer und thermischer Schönheitsmittelchen birgt die Gefahr der Bildung von Besenreisern. Die feinen und unansehnlichen Ader-Verästelungen entstehen gerne dort, wo sich Gefäße ausdehnen. Und das passiert bei ihrer Erwärmung.
Angeborene Bindegewebsschwäche
Hauptursache für kosmetische Probleme wie Cellulite oder Besenreiser ist eine Bindegewebsschwäche, die leider vererblich ist. Die kleinen rötlich-blauen Äderchen an Ober- und Unterschenkeln sind meist nur ein kosmetisches Problem, sie sind aus medizinischer Sicht nicht behandlungsbedürftig und bereiten keine Beschwerden. Jedoch können sie aber erste Warnsymptome für schwache Venen und damit einer ernstzunehmenden Venenschwäche sein.
Keine extremen Temperaturwechsel
Bei Neigung zu schwaches Bindegewebe, sollten Sie besonders darauf achten, dass die Gefäße nicht zu sehr mit dem Wechsel zwischen warm und kalt belastet werden. Somit nach einem längeren Spaziergang in der kühlen Luft besser nicht sofort ein heißes Bad nehmen. Besser keine ausgedehnten Sonnenbäder, viele Saunabesuche und eher Vermeiden von heißen Vollbäder. Möglichst gleichbleibende Temperaturen sind am besten bei Bindegewebsschwäche.
Vorsicht bei Kraftübungen
Ausdauersportarten, wie Laufen, Walken oder Rad fahren sind empfehlenswert. Die kontinuierliche Blut-Zirkulation dieser Bewegungen ist gerade bei Venenschwäche gut. Doch gewisse Kraftübungen an Fitnessgeräten, wie beispielsweise an der Beinpresse, sollten bei Besenreisern oder Krampfadern vermieden werden. Die Übungen sind zwar für den Muskelaufbau gut geeignet, doch lösen die Pressbewegungen beim Krafttraining einen hohen Druck auf die Venenklappen aus und das Blut wird vermehrt in die Beine gepumpt.
Besuch beim Phlebologen
Fragen Sie in jedem Fall bei einem Venenspezialisten nach, wenn Sie Veränderungen Ihrer Blutgefäße beobachten. Nur er kann beurteilen, ob es sich um kosmetisch unschöne Besenreiser handelt, oder schon eine Veränderung der Venen droht. Bevor die Besenreiser aus ästhetischen Gründen verödet oder weggelasert werden, sollte in jedem Fall eine Ultraschall-Untersuchung durchgeführt werden, um tieferliegende Venenerkrankungen auszuschließen. Eventuell vorhandene Krampfadern müssten vor der Besenreiser-Behandlung entfernt werden.
Therapiemöglichkeiten
Bei der Verödung wird eine Entzündungsreaktion der Besenreiserwände hervorgerufen und dadurch verkleben diese nach einiger Zeit. Ein alkoholähnlicher Wirkstoff wird direkt in die Besenreiser injiziert. Je nach Anzahl der Besenreise sind mehrere Sitzungen nötig.
Bei der Lasertherapie dringt gebündeltes Licht durch die Haut und entwickelt beim Auftreffen auf die roten Blutkörperchen große Hitze. Das führt zu einer plötzlichen Erwärmung des Gefäßes und der Gefäßwand. Am erfolgreichsten ist die Lasertherapie gegen Besenreiser, wenn es sich um hellrote Besenreiser handelt und Besenreise mit einem Durchmesser von maximal zwei Millimetern. Nach der Behandlung können eine leichte Rötung und eine Schwellung der therapierten Bereiche auftreten. In gewissen Fällen kann es auch zu einer Dunkel- oder Hellverfärbung der Haut kommen.
Als Behandlungsmöglichkeit kommen Salben und Cremes zum Einsatz. Diese können günstiger Weise den Venendruck senken und haben durch das Bedecken der Besenreiser eine angenehm kühlende Wirkung. Da es letztlich kein Wundermittel für schöne Beine gibt, sollte bei kosmetischen Problemen auch die nötige Gelassenheit vorhanden sein.