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Urintherapie – Natürliche Methode neu entdeckt

Der Urin ist eines der ältesten Heilmittel der Welt, das in vielen Kulturen seit Jahrtausenden verwendet wird. Als Urintherapie ist diese Methode trotz mancher Berührungsängste in den letzten Jahren wieder stark ins Gespräch gekommen.

Flaschen

Sich mit dem eigenen Urin therapeutisch behandeln? Für viele Leute ist das eher eine unangenehme Vorstellung. Denoch hat diese uralte Therapie einige begeisterte Anhänger gefunden. Die Urintherapie, auch als Eigenharnbehandlung bezeichnet, dient der Entgiftung, Anregung der körpereigenen Abwehrkräfte und somit der Stimulierung des Immunsystems. Der eigene Urin wird dabei getrunken, äußerlich angewendet oder als Eigenharn-Injektion per Spritze verabreicht. Nach den Anhängern dieser Heilmethode macht Urin nicht nur gesund, sondern auch schön.

Urin dient zur Regelung des Flüssigkeitshaushalts sowie zur Entsorgung von Harnstoff, Harnsäure, Mineralien und anderen Stoffwechsel-Endprodukten. Ein erwachsener Mensch scheidet täglich etwa 30 Gramm Harnstoff aus. In der Medizin wird Harnstoff zur Behandlung von manchen Hautkrankheiten eingesetzt. Besonders in Kriegs- und Katastrophenfällen wird Urin als wirkungsvolles Wunddesinfektionsmittel verwendet. Bei gesunden Menschen ist der in der Harnblase befindliche Urin keimfrei und bei Verlassen des Körpers eine nahezu sterile Flüssigkeit. Erst danach beginnen Bakterien mit dem Zersetzungsprozess und vermehren sich in ihm rasant. Eine Eigenharnbehandlung sollte somit nur mit frischem Urin und bei einer vorliegenen Harnwegsinfektion gar nicht durchgeführt werden.

Anwendung und Durchführung

Beim Trinken von Eigenurin wird der Mittelstrahl des Morgenurins in einem Becher aufgefangen und auf nüchternem Magen getrunken. Möglichst frisch sollte dieser Urin sein und sollte nicht länger vor dem Trinken aufbewahrt werden, damit sich keine Bakterien bilden können. Diese "Trinkkur" sollte über einen längeren Zeitraum – möglichst drei bis vier Wochen – angewandt werden und dient dem Aufbau der körpereigenen Abwehrstoffe. Zwei- bis dreimal täglich mit unverdünnten Urin gurgeln oder jeden Morgen unverdünnt oder verdünnt mit Saft oder Tee ein halbes Glas trinken. Bei einer Kuranwendung sollte vorab eine Urinuntersuchung beim Arzt durchgeführt und gleichzeitig auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Im Harn spiegelt sich der aktuelle Zustand des Menschen wider und durch die Urinrückführung in den Körper muss sich das Abwehrsystem des Körpers gezielt mit dieser Situation auseinandersetzen.

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Die äußeren Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Eine äußerliche Anwendung geschieht in Form von Einreibungen. Man unterscheidet Ganzkörpereinreibungen und Teileinreibungen im Bereich von Krankheitssymptomen. Zur äußerlichen Anwendung zählen auch Umschläge und Kompressen sowie Spülung von Augen und Nase. Naturheilkundler behandeln Asthma, allergische Ekzeme und Neurodermitis, weil der im Urin enthaltene Harnstoff diese Hauterkrankungen wesentlich schneller ausheilen lässt. Auch bei Fußpilz und Wundheit wird das Einreiben mit eigenem Urin empfohlen. Zahlreiche Prominente bekennen sich offen zu ihrem besonderen Beautyprogramm: Urin eignet sich auch zur Hautpflege und Hautstraffung, macht die Haut zart und geschmeidig und gibt dem Haar Glanz.

Beim Injizieren von Eigenurin in den Körper muss strengstens auf die Sterilität des Urins geachtet werden. Diese wird durch die Erhitzung in einem Wasserbad und die Zusetzung einer desinfizierenden Substanz gewährleistet. Das Spritzenbesteck muss ebenfalls steril sein. Die Injektion sollte ausschließlich durch einen Arzt erfolgen, der zugleich den Urin vorbehandeln kann. Meist wird der Urin in den Gesäßmuskel injiziert oder unter die Haut gespritzt. Eine Injektion wird häufig bei Heuschnupfen oder Asthma durchgeführt.

Die im steril gemachten Urin enthaltenen Wirkstoffe werden zu geruchs- und geschmacksneutralen homöopathischen Präparaten verarbeitet. Auch werden Salben und Tinkturen für die äußerliche Anwendung hergestellt und gewisse Vorbehalte für eine innere Anwendung fallen damit weg. Sorge könnte somit nur der Geruch der Urinbehandlung bereiten.

Zwar sind nach Meinung von Experten die Risiken und Nebenwirkungen gering, doch bei Diabetes, Krebs-, Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen und akuten Erkrankungen mit hohem Fieber wird die Therapie nicht empfohlen. Wissenschaftlichen Belege für den Erfolg der Urintherapie liegen nicht vor. Grundsätzlich sollte vor Beginn einer Therapie immer Rücksprache mit einen Arzt vorgenommen werden.

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