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Schwindel – Was man tun kann, wenn sich alles dreht

Die Welt dreht sich um Sie, verschwimmt vor ihren Augen? Schwindelgefühle zählen zu den Symptomen zahlreicher Störungen und Erkrankungen.

Wolken

Kennen Sie das Gefühl, dass man den Boden unter den Füßen verliert und im Fahrstuhl abwärts saust. Oft dauert das nur wenige Sekunden. Doch der Schreck und die Unsicherheit nach einem Schwindelanfall sitzen bei den Betroffenen tief. Viele empfinden auch Scham – besonders dann, wenn die Attacke in der Öffentlichkeit stattfindet.

Die genaue Zahl der unter Schwindel leidenden Menschen ist nicht bekannt. Nach Schätzungen klagt fast jeder dritte ältere Patient in der Arztpraxis über Schwindel. Es kann sich dabei um ein Signal des Körpers für viele, unterschiedliche Erkrankungen handeln. Schwindel ist keine Krankheit, sondern ein Symptom mit vielfältigen Ursachen. Wiederkehrende Schwindelattacken können organische Ursachen haben, treten aber nicht selten auch im Rahmen von Angststörung auf.

Lagerungsschwindel

Ein sogenannter Lagerungsschwindel kommt am häufigsten vor. Die kurzen, heftigen Attacken erleben meist ältere Menschen. Im Liegen haben sie das Gefühl, als würden sie Karussell fahren. Wird der Kopf weit in den Nacken gelegt, dreht sich plötzlich alles. Ursache sind kleine Kristalle in einem der so genannten Bogengänge im Gleichgewichtsorgan. Nach der Diagnose setzt der HNO-Arzt bei dem Patienten anschließend eine Therapie mit einer Abfolge definierter Bewegungen an, die die Steinchen wieder aus den Bogengängen herausbefördern. Beim sogenannten Epley-Manöver handelt es sich um mehrere nacheinander ausgeführte Drehungen des Kopfes um verschiedene Achsen. Bei einem Großteil von Betroffenen führt diese Behandlung zu Beschwerdefreiheit.

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Dauerdrehschwindel

Dauerdrehschwindel tritt auf, wenn das Gleichgewichtsorgan in einem Ohr seinen Dienst komplett versagt. Die Betroffenen können sich nicht mehr bewegen und müssen sofort in ein Krankenhaus. Als Ursache kommen Virusinfektionen in Frage. Naturheilkundlich orientierte Ärzte behandeln u.a. mit Echinacea-Zubereitungen. Weitere mögliche Gründe kann eine Verletzung oder Durchblutungsstörungen des inneren Ohres sein. Normalerweise versorgt das Blut über feinste Blutgefäße die Zellen mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff. Dieser empfindliche Prozess kann durch viele Faktoren aus dem Gleichgewicht geraten: Verspannungen, erhöhte Blutfettwerte, Bewegungsmangel, Blutdruck, Stress, eine ungesunde Ernährung oder starker Nikotingenuss.

Die Meniere-Erkrankung tritt anfallartig auf, kann bis zu Stunden dauern und ist von Hörstörungen und Ohrgeräuschen begleitet. Die Mediziner wissen, dass diese Attacken im Innenohr ausgelöst werden. Therapeutisch können Infusionen helfen und langfristig Medikamente, die den Druck im Innenohr reduzieren. Auch eine salzarme Kost hat eventuell positive Auswirkungen.

Gelegentlicher oder stärkerer Schwindel, Ohrenrauschen und leichter Kopfdruck treten oft begleitend bei Bluthochdruck auf. Weißdorn, Knoblauch und Bärlauch können gute Dienste leisten. Zum Teil wirken sie vorbeugend gegen Arteriosklerose, aber auch blutdruckregulierende Wirkungen wurden beschrieben. Ebenso haben sich Mistelwirkstoffe bei Hochdruck mit Schwindelanfällen bewährt. Wenn die Naturheilmittel nicht ausreichen, wird der Arzt verschreibungspflichtige Medikamente verordnen.

Unangenehme Drehgefühle, besonders beim Aufstehen, können andererseits auf zu niedrigen Blutdruck hindeuten. Hier hilft viel Flüssigkeit und sanfter Sport. Besonders Menschen mit Gleichgewichtsstörungen sollten Stürzen vorbeugen. Hilfreich zur Reduzierung des Sturzrisikos sind spezielle Kraftübungen, Koordinationstraining und Balanceübungen.

Phobischer Schwindel

Schließlich kann auch die Psyche Schwindel auslösen. Manche Patienten vermögen nur auf diese Art und Weise ihre seelische Not auszudrücken. In vielen Fällen werden über lange Zeit körperliche Ursachen vermutet und die eigentliche Ursache bleibt lange Zeit unerkannt. Betroffene reagieren psychisch bedingt übersensibel auf normale kurzzeitige Gleichgewichtsstörungen oder auf unbewusst ablaufende Korrekturen des Gleichgewichts. Die richtigen Ansprechpartner für psychogene Schwindelformen sind Nervenärzte und Psychiater. Verhaltenstherapeutische Therapien haben sich in der Behandlung bewährt. Ein wichtiger Teil der Behandlung ist zudem die Psychotherapie, bei der nach den Ursachen und Auslösern der Schwindelsymptomatik gesucht und an der Lösung der dabei beteiligten inneren und äußeren Konflikte gearbeitet wird. Gegebenenfalls können auch Medikamente wie Antidepressiva oder Baldrian in Kombination mit Johanniskraut hilfreich sein.

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