Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Manfred von Ardenne dient der Anhebung des arteriellen und der Senkung des venösen Sauerstoffpartialdrucks und damit der Vergrößerung der arterio-venösen Sauerstoffdifferenz. Entwickelt wurde das Behandlungsverfahren, das der Alternativmedizin zugerechnet wird, von dem Physiker und Erfinder Manfred von Ardenne ab 1970. Er erkannte, dass die Sauerstoffkonzentration im Blut bei diversen Krankheiten, Bewegungsmangel, Stress und zunehmenden Umweltbelastungen mit zunehmendem Alter abnimmt. Genau hier soll die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie ansetzen und diesen Effekt rückgängig machen.
Für den Begründer der Therapie würde die Sauerstoff-Mehrschritt-Behandlung mit wenig Zeitaufwand die messbare, anhaltende Steigerung des Energiestatus bei untrainierten und gestressten Personen erlauben.
1. Schritt: Medikamentengabe
Im ersten Schritt der Therapie werden dem Patienten bestimmte Medikamente (meistens aus Vitamin B1, Vitamin C, Vitamin E und einem Magnesiumsalz) zur Verbesserung der Sauerstoffverwertung in der Zelle, Bindung von freien Radikalen der unterschiedlichen atomaren und molekularen Sauerstoffvarianten und zur Substitution von Defiziten gegeben.
2. Schritt: Inhalierung Sauerstoff-Gemisch
Im zweiten Schritt etwa eine halbe Stunde nach dem Vitamin-Mineralstoff-Cocktail inhaliert der Patient ein stickstofffreies, mindestens 92%iges Sauerstoff-Gemisch. Der Sauerstoff wird über eine Nasenmaske inhaliert.
3. Schritt: Individuelles Bewegungsprogramm
Im dritten Schritt kommt ein individuell auf den Patienten abgestimmte Bewegungsprogramm hinzu, um den Sauerstoffumsatz zusätzlich anzuregen. Das kann Bewegung an der frischen Luft, wie Fahrrad fahren, Schwimmen oder Spazieren gehen sein. In der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie werden diese Schritte mehrmals wiederholt. Eine Kur setzt sich meist aus etwa 10 bis 20 Sitzungen über jeweils 20 bis 30 Minuten zusammen.
Nach den Befürwortern der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie führt die Anwendung zu einer lang anhaltenden Verbesserung des Sauerstoffgehalts im arteriellen Blut. Die Blutmikrozirkulation soll dabei verbessert und Heilungsprozesse angeregt werden. Die Sauerstoffinhalation darf nicht unsachgemäß und überdosiert durchgeführt werden. Unzulässig ist die Behandlung bei Lungenkrankheiten, Schilddrüsenüberfunktion, Epilepsie, Herzschwäche, schweren Nierenfunktionsstörungen und chronischer Atemnot, akutem Asthma- oder Migräneanfall und akuten allergischen Reaktionen.
Angewandt wird die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie für folgende Indikationen, bei denen nach den Befürwortern der Therapie ein gesundheitsfördernder Effekt auftreten kann: Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, hoher Blutdruck, Kreislaufschwäche, periphere Durchblutungsstörungen, schlecht heilende Hautstellen und Krampfadern, Hörsturz/Tinnitus und chronische Entzündungen.
In der Schulmedizin ist hingegen die Wirksamkeit der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie umstritten und die Kosten werden nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung abgedeckt.