Anzeige

Wundheilung und Narbenbildung

Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und schon ist es passiert. Was tun bei kleinen Alltagswunden? Was hilft bei Narben und was kann man tun, um eine Hautwunde optimal heilen zu lassen?

Narbe

Versorgung von Wunden

Beim Sport, im Garten, beim Grillen, im Haushalt oder in der Arbeit gibt es viele mögliche Verletzungsquellen. Was hilft bei der jeweiligen Blessur?

Schnittwunde

  • Die Wunde gut desinfizieren.
  • Hört die Blutung nicht von allein auf, dann sterile Kompresse auf die Wunde drücken. Wundauflage/Kompresse auf die Wunde legen und mit einem Verband 2 bis 3-mal umwickeln.
  • Bei größeren Wunden und Platzwunden immer zum Arzt gehen.

Schürfwunde

  • Den Schmutz mit kaltem Leitungswasser ausspülen.
  • Steinchen mit Pinzette entfernen.
  • Desinfektion von der Wundmitte zum Wundrand. Mit sterilem Verbandsmaterial trocken tupfen und eine desinfizierende Jod-Tinktur auftragen.
  • Kleine Wunden offen lassen. Größere Wunden mit Pflaster oder Verband abdecken.

Bisswunde

  • Die Wunde vorsichtig säubern, mit steriler Kompresse abdecken und mit einer Mullbinde verbinden.
  • Möglichst schnell einen Arzt aufsuchen.
  • Muss vom Arzt behandelt werden, da ein hohes Risiko für eine Wundvereiterung bzw. Wundinfektion besteht.

Brandwunde

  • Fließend kaltes Wasser über die Verbrennung laufen lassen.
  • Kein eiskaltes Wasser verwenden, da sonst Gefahr der Unterkühlung des Körpers.
  • Brandwunden locker und keimfrei bedecken.
  • Brand- und Wundgel evtl. auftragen.
  • Keine Hausmittel verwenden und Brandblasen nicht öffnen.
  • Bei Brandblasen und großen Verbrennungen/Verbrühungen unverzüglich zum Arzt gehen oder Notruf absetzen.

Von Verbrennungen 1. Grades spricht man bei oberflächlichen Verbrennungen mit Temperaturen über 45 Grad. Die Haut ist gerötet und hat leichte Schwellungen. Nach wenigen Tagen sind die Symptome meist deutlich gelindert und die Haut geheilt.

Bei Verbrennungen 2. Grades ist die Haut oberflächlich bis tief geschädigt und häufig kommt es zur Bildung von Blasen und starken Schmerzen. Eine vollständige Heilung oder mit Narbenbildung ist möglich.

Zu Verbrennungen 3. Grades kommt es bei Temperaturen über 60 Grad. Sind die tiefliegenden Nervenzellen mit beschädigt, sind die Schmerzen meist nicht so stark, da keine Schmerzreize weitergeleitet werden können. Meist ist die Unterhaut so stark geschädigt, dass Hautzellen abgetragen und durch ein Transplantat ersetzt werden müssen.

Bei Verbrennungen 4. Grades ist die Haut komplett zerstört, im schlimmsten Fall sind Muskeln, Nerven oder sogar Knochen mit beschädigt. Ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem die Patienten meist auf der Intensivstation betreut werden müssen.

Anzeige

Narbe

Eine Narbe ist das Ergebnis einer Wundheilung. Manchmal sind sie so winzig, dass sie kaum zu sehen sind. Narben können aber auch groß, wulstig und deutlich hervortreten. Sie sind nicht nur ein ästhetisches Problem für viele Menschen, sie können auch Beschwerden bereiten. Was kann man tun, um eine Hautwunde optimal heilen zu lassen oder vorhandene Narben zu lindern?

Fast jeder Mensch hat irgendwo am Körper eine Narbe, da jede Hautverletzung Narben hinterlässt. Das können Schürfwunden bei Sport und Spiel, Schnittwunden durch unachtsamen Gebrauch eines Messers, Brandverletzungen oder der Schnitt des Chirurgen bei einer Operation sein. Eine Narbe entsteht, wenn die Lederhaut verletzt wurde. Durch die Hautverletzung ist der natürliche Aufbau der Haut zerstört. Im Rahmen der Wundheilung entsteht ein Wiederaufbau des Gewebes. Diese kann bei kleinen Wunden vollkommen sein oder mit Narben unvollständig sein. Häufig gibt es im Narbenbereich Verwachsungen, Verklebungen und überschießendes Wachstum des Narbengewebes, wodurch es zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen kommen kann. Durch eine Narbenbehandlung soll dies verhindert werden. Neben der Verringerung von funktionalen Beeinträchtigungen spielt auch der ästhetische Aspekt eine Rolle.

Bis heute ist ein Narbennachbehandlung, die Narben gänzlich eliminieren würde, nicht möglich. Vorhanden sind jedoch moderne Verfahren, wie Operation, Stickstoffvereisung und Narbenkorrektur per Laser. Bei unregelmäßigen, überschießenden Narbenbildungen wird ein Gefäßlaser eingesetzt. Der Laserstrahl verschweißt kleine Äderchen in der Narbe, damit die Narbe sich verkleinert und schrittweise verblasst. Der Vorteil des Lasers ist seine schonende Wirkung, wodurch keine großen, offenen Wunden entstehen und die Haut schnell heilt. Bei operativen Verfahren bestehen hingegen Risiken der Narben-Neubildung. Ein Schleifen der Narbe wird bei Narben mit scharfen Abgrenzungen angewendet. Die obere Schicht der narbe wird glatt geschliffen und die Narbenränder werden dadurch flacher.

Narben können auch durch monatelanges, mehrmals tägliches Einmassieren spezieller Salben behandelt werden. Auch Narbenpflaster kommen zur Verringerung von Narbenwülsten und bei Verbrennungen zum Einsatz. Wasserdurchlässig und atmungsaktiv fördern sie die Heilung in der Tiefe und halten die Haut gleichzeitig elastisch. Bei Brandverletzungen werden auch Kompressionsverbände eingesetzt. Bei der Vereisung wird die Hautstelle mit einem speziellen Gerät auf eine Temperatur von etwa -200 Grad Celsius tiefgekühlt. Das Narbengewebe wird damit nicht mehr durchblutet und es entstehen Blasen, die absterben und vorsichtig abgelöst werden können.

Tipps zur Narbenbehandlung

Setzen Sie eine frische Narbe möglichst wenig Druck, Zug oder Dehnung aus. Während des Heilungsprozesses sollten auch Wunden nicht gespannt werden, da die Wunde sonst aufplatzt.

Eine frische Narbe ist sehr empfindlich. Vermeiden Sie deshalb intensive Sonnenbestrahlung und Solarium während der Wundheilung. Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor oder die Abdeckung mit einem Pflaster ist zu empfehlen.

Halten Sie die Narbe gleich nach der Wundheilung mit einer Spezialcreme weich und geschmeidig. Sie können Silikon-Produkte wie Gels oder Pflaster verwenden. Daneben gibt es auch Salben mit Heparin oder Zwiebelextrakten.

Während des Wundheilungsprozesses darf die Wunde nicht infiziert werden. Andernfalls kämpfen weiße Blutkörperchen gegen die eingedrungenen Krankheitserreger und verursachen eine Entzündung. Abgestorbene Blutkörperchen werden als Eiter vom Körper abgestoßen. Schmerzen, eine starke Rötung sowie Wärme und Schwellung an der Wunde sind typische Entzündungszeichen. Abhilfe zur Behandlung kleinerer entzündeter Hautverletzungen kann ein Lokalantibiotikum mit dem Wirkstoff Tyrothricin sein, das Bakterien abtötet und die Wundheilung unterstützt.

Anzeige