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Weihrauch – bei allen Entzündungen erste Wahl

Weihrauchpräparate gelten bei chronischen Erkrankungen als entzündungshemmend und hilfreich.

Weihrauch ist als Duft in der kirchlichen Liturgie und in der Weihnachtszeit sehr bekannt. Im Altertum gehörte das Harz des Boswellia-Baumes zu den kostbarsten Handelsgütern und wurde dabei in der Heilkunde für Salben und zur Wundbehandlung eingesetzt. Im 19. Jahrhundert fand Weihrauch hauptsächlich zur Linderung von rheumatischen Erkrankungen seinen Einsatz. Heutzutage macht Weihrauch in der Naturheilkunde und inzwischen teilweise sogar in der Schulmedizin von sich reden – aufgrund seiner stark entzündungshemmenden Wirkung bei chronischer Arthritis und entzündlichen Darmkrankheiten, wie Morbus Crohn.

Die Hauptbestandteile des Weihrauchharzes sind die Boswelliasäuren und ätherische Öle. Erste Studien lassen eine Wirksamkeit von Weihrauch bei Morbus Crohn vermuten. Hier würden die Boswelliasäuren ein Entzündungsenzym blockieren, das Infektionen im Körper ankurbelt. Mediziner am Klinikum Mannheim verzeichneten bereits Erfolge mit der Weihrauchbehandlung von Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen wie etwa Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. Bei jedem zweiten Patienten zeigten sich deutliche Anzeichen von Besserung. In Einzelfällen gab es positive Auswirkungen auch bei der Behandlung von allergischem Asthma bronchiale, Pollenallergie, multipler Sklerose oder Morbus Alzheimer.

Die größte Wirksamkeit zeigte das Baumharzpräparat, dessen Geschmack als "intensiv und eigenartig" beschrieben wird, bei gewissen Arten von schweren Rheumaerkrankungen, etwa bei chronischer Polyarthritis. Weihrauch wirkt zwar nicht in jedem Fall, aber wenn, dann sehr gut und praktisch ohne schädliche Nebenwirkung. Während herkömmliche Rheumamittel diese Krankheiten nicht heilen, sondern mit ungewissen Nebenwirkungen nur die Symptome bekämpfen und die Schmerzen lindern konnten, führte das Weihrauchpräparat hingegen nur in Einzelfällen zu unerheblichen Nebenwirkungen wie leichter Übelkeit oder Hautjucken. Entscheidend für die Wirkung scheint zu sein, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Weihrauchs, die so genannten Boswelliasäuren, ein Schlüsselenzym im Entzündungsstoffwechsel hemmen. Die Höhe der Dosis von Weihrauchextrakten scheint zugleich wichtig zu sein. In klinischen Studien konnten nur mit hohen Dosen von Weihrauchextrakt positive Wirkungen erreicht werden.

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Wirkung wiederentdeckt

Schon seit dem Altertum wurde Weihrauch in fast allen Kulturen nicht nur als kultisches Räucherwerk, sondern auch als Medizin verwendet. Die alten Ägypter benutzten ihn bei Verletzungen als desinfizierende Zutat zu Salben. Von Hippokrates bis Hildegard von Bingen wurde Weihrauch zur Wundreinigung, gegen Krankheiten der Atemwege und bei Verdauungsproblemen eingesetzt. Mit der Entwicklung von Arzneistoffen geriet Weihrauch in Vergessenheit. Doch mit der traditionellen indischen Medizin wurde vor etwa zwei Jahrzehnten die Heilkraft des Weihrauchs wiederentdeckt. Mittlerweile sind Weihrauchpräparate als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar. Wichtig: Langfristig und unkontrolliert sollte man die Extrakte jedenfalls nicht einnehmen.

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