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Trager-Methode – Wirksame Hilfe bei Rücken- und Gelenkschmerzen

Entspannung, die von innen kommt. So könnte man die Trager-Methode in aller Kürze beschreiben. Nicht die Aufforderung anderer, zu entspannen und loszulassen, steht hier am Beginn. Sondern das Fühlen-lernen von Leichtigkeit aus einem selbst heraus, das Empfinden echter Entspannung. Bei der von Dr. Milton Trager entwickelten Methode geht es darum, individuell passende Bewegungen zu finden und einzuüben, die sich gut anfühlen und so Spannungen oder Schmerzen verringern.

Verringerung von Spannungen und Schmerzen

Die Trager-Methode hat sich in den vergangenen Jahren als eine sanfte Alternative zur üblichen Massagebehandlung etabliert. Ziel des Verfahrens ist es, dem verspannten Nacken, dem ewigen Ziehen in der Schulter, dem steifen Kreuz und dem schmerzenden Rückgrat statt mit Kraftaufwand wie bei einer üblichen Massagebehandlung durch leichte Berührungskontakte über die Haut Beweglichkeit zu verleihen und Schmerzen zu lindern oder ganz zu beseitigen.

Angenehme Bewegungsabläufe "speichern"

Durch sanftes, rhythmisches Wiegen und Dehnen und durch das Spiel mit den Körpergewichten nähert man sich hier dem optimalen Gewebezustand und bewahrt die angenehmen Empfindungen im Körpergedächtnis auf. Die Bewegungen werden immer unterhalb der Schmerzgrenze durchgeführt. In einer Trager-Sitzung kann man lernen, diese Bewegungen selbst durchzuführen, oder man kann sie auch passiv empfangen.

Milton Trager ging es mit seiner Methode vor allem darum, größere Bewegungsspielräume des Körpers wiederzuentdecken und eine bessere Koordination zu entwickeln. Seine Kernfrage lautete: „Was wäre denn leichter und freier?“ Denn jeder soll sich mit der ihm eigenen selbstverständlichen Lockerheit bewegen können.

Eine typische Sitzung dauert zwischen 60 und 90 Minuten. Der Klient liegt auf einer flachen, weich gepolsterten Unterlage (dem "Tisch") und wird sanft, aber rhythmisch bewegt, um die Flexibilität der Gliederbewegung zu fördern. Die Bewegungen werden den Patienten sorgsam individuell angepaßt, so dass sich Verspannungen ohne Unbehagen lösen können. Anstatt also die schmerzenden Körperpartien wie bei einer klassischen Massage mit Muskelkraft zu dehnen, zu klopfen und zu kneten, geht der Therapeut mit Hilfe von sanften Berührungen – etwa Rollen, Schwingen und Schütteln von Hals, Armen und Beinen – auf den jeweiligen Rhythmus ein, jedoch ohne einzugreifen.

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Ein Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit

Das Wesentliche dabei: Durch Tausende leichter und rhythmischer Kontakte können sich tief sitzende Blockaden auflösen und neue Bewegungsmuster entstehen, verbunden mit einem Gefühl von Leichtigkeit, Freiheit und erhöhter Beweglichkeit. Wichtig: „Die Trager-Therapie hat nicht das Geringste mit Geistheilen oder anderen spirituellen Methoden zu tun. Der Trager-Therapeut versucht vielmehr, dem Kranken durch die Art seiner Berührung intuitiv zu vermitteln, wie sich die verspannten, schmerzhaften Körperteile gesunderweise anfühlen sollten“, erklärt Dr. Vinzenz Mansmann, Chefarzt einer Naturheilklinik, die diese Therapie in ihr Behandlungsprogramm integriert hat. „So lernt das Gehirn, wieder wirklich bis in alle Körpermuskeln hinein zu entspannen.“

Die Trager-Methode ist besonders geeignet bei Schmerzen – insbesondere Rückenschmerzen – und bei ernsten Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit. Die Beweglichkeit kann sich auch schon in einer einzigen Sitzung wesentlich verbessern. Jede Sitzung umfasst auch Anleitungen in Trager-Mentastic, einer Art leichter, auf den Geist orientierter Bewegungen, die den Körper offen und schmerzfrei halten sollen.

In jeder Bewegung die geringste Anstrengung suchen

„Ist die Erfahrung von Leichtigkeit und Mühelosigkeit erst einmal im Körpergedächtnis integriert, findet sie mehr und mehr ihren Platz in den alltäglichen Bewegungen“, erläutern die Experten des Trager-Verbandes auf Ihrer Internetseite. „Es wird immer selbstverständlicher, in jeder Bewegung die geringste Anstrengung zu suchen und ganz natürlich die bequemste Position zu wählen.“ Die gewonnenen Erfahrungen seien von Dauer. Auf diese Weise könne man mit Trager „die physische Konstitution wiederfinden, erhalten und sogar verbessern„.

Die Methode von Trager kann zur Behandlung folgender Störungen angewandt werden: Leiden, die die Mobilität beeinträchtigen, Beschwerden der Skelettmuskulatur, neurologische Störungen (auch Ischias), Asthma, Kopfschmerzen und Migräne, hoher Blutdruck.

Der Trager-Verband formuliert das Ziel der Körperarbeit so: „Gleichzeitig tiefe Entspannung und Präsenz, eine Verbesserung der neuro-muskulären Funktionen, erhöhte Konzentrationsfähigkeit und ein Ruhigwerden des Geistes.“ Vielfach werde große Mühelosigkeit und Freude in der Bewegung empfunden. Die Trager-Therapie basiert wie die ihr ähnliche Alexander-Technik und die Feldenkrais-Methode auf der Überzeugung, dass der Mensch ein Organismus ist, in dem alle geistigen, seelischen und körperlichen Prozesse untrennbar miteinander verbunden sind. Diese Annahmen erfahren durch neuere neurobiologische Forschungsergebnisse Unterstützung.

Wie die Trager-Methode entstanden ist

Entwickelt wurde diese psychophysische Integration von dem amerikanischen Arzt Dr. Milton Trager (1909 - 1997). Noch vor seiner ärztlichen Laufbahn hatte Trager – damals Sportler – seinen Vater mit einer intuitiv vorgenommenen Massage in kürzester Zeit von akuten Ischiasbeschwerden befreit. Obwohl die Erkrankung schon zwei Jahre bestand, verminderte sich schon nach der ersten Behandlung der Schmerz; nach zwei weiteren Sitzungen waren die Beschwerden völlig verschwunden. Der begeisterte junge Mann begann daraufhin, in seiner Umgebung Menschen zu suchen, die Schmerzen hatten und die er behandeln konnte. Er wußte nicht, was er tat und warum es wirksam war, aber er erzielte Ergebnisse. Man begann, darüber zu sprechen, und Leute suchten ihn auf, um von ihm behandelt zu werden. Die Fälle von Verbesserung oder Heilung seiner Patienten häuften sich. Im darauffolgenden Jahr konnte ein Patient mit Kinderlähmung wieder laufen. Er war der erste in einer langen Reihe.

Um seiner Methode etwas "offizielle" Anerkennung zu verschaffen, wurde Milton Trager Physiotherapeut, wobei er seine intuitive Behandlungsmethode, die es ihm ermöglichte, bessere Resultate als seine Kollegen zu erzielen, weiter praktizierte und weiterentwickelte. Viel später, mit 41 Jahren, begann er mit dem Studium der Medizin – auch um seiner Arbeit mehr Anerkennung zu verschaffen. 1959 eröffnete er eine Praxis für Allgemeinmedizin und medizinische Rehabilitation in Hawai, wo er zwei Jahrzehnte arbeitete. 1977 schloß Dr. Trager seine Arztpraxis, um sich voll und ganz seinen immer zahlreicher werdenden Studenten zu widmen. Während eines Aufenthaltes in Esalen in Kalifornien war er Betty Fuller begegnet. Diese hatte sofort den Wert und die Möglichkeiten dieser Methode erkannt und ihn überzeugt, eine Organisation zu schaffen, die sein Werk unterstützen und verbreiten könnte. So entstand 1977 das Trager-Institut. Zur Zeit gibt es weltweit mehr als 1.700 Praktiker in 25 Ländern. Einen Behandler finden Sie über den Trager-Verband Deutschland e.V.

Was die Trager-Therapie bewirken kann:

  • Vertiefung der Atmung
  • Normalisierung eines gestörten Herzrhythmus
  • Verbesserte Durchblutung in inneren Organen und der Muskulatur
  • Anregung des Stoffwechsels
  • Stimulation des Immunsystems
  • Regulierung eines gestörten Hormonhaushaltes
  • Verbesserter Abfluss von Lymphflüssigkeit
  • Aktivierung der Ausscheidungs- und Entgiftungsfunktionen
  • Gewichtsregulation
  • Schmerzlinderung- oder -befreiung
  • Aktivierung von Heilungsprozessen im Körpergewebe
  • Förderung von Beweglichkeit und Koordination
  • Selbsterfahrung mit Stärkung des Selbstwertgefühls und der Lebensfreude

Wie die Trager-Therapie vor geht:

Mit Trager will man Bewegungen finden und unterstützen, die Spannungen oder Schmerzen verringern und sich gut anfühlen. In der zweiten Phase werden die Bewegungen vom Behandelten in einem Zustand innerer Achtsamkeit geübt. Ähnlich wie im mentalen Training im Sport sollen effektive Bewegungsabläufe sowohl auf der körperlichen als auch auf der mentalen Ebene eingeübt werden. Durch die Zweiteilung der Behandlung soll der Behandelte sowohl passiv als auch aktiv lernen, eine entspannte Präsenz zu entwickeln und in seinen Alltag zu integrieren. Als Ergebnis der Behandlung wird oft über ein subjektives Gefühl größerer Freiheit und Leichtigkeit berichtet. Zusätzlich erhofft man sich, dass durch Veränderungen der Bewegungsabläufe positive psychische Veränderungen erreicht werden.

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