Viele Dinge gehen im Alter langsamer und benötigen mehr Zeit. Bei einer zunehmenden Vergesslichkeit suchen besorgte Patienten oft einen Arzt auf, um möglichst eine sichere Diagnose zu bekommen, ob dies Anzeichen von Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz sein kann.
Frühe Symptome von Alzheimer-Demenz sind Probleme beim Sprechen und bei Bewegungsabläufen. Mit der meist fortschreitenden Krankheit des Gehirns werden viele kognitive Defizite verursacht. Rund 60% aller Demenzen, das der Oberbegriff für Erkrankungsbilder mit einem Verlust der geistigen Funktionen darstellt, werden durch eine Alzheimer-Demenz hervorgerufen.
Alzheimer kann immer noch nicht im Sinne einer anhaltenden Besserung oder Heilung therapiert werden, doch es gibt eine Reihe von natürlichen Mitteln, die den Verlauf möglichst verlangsamen könnten. Der Einsatz von chemischen Medikamenten hat meist den Nachteil, dass diese teilweise zu starken Nebenwirkungen führen. Für die Erhaltung seiner Lebensqualität ist dies für den Patienten meist nicht komplett zumutbar.
Auch Ginkgo-Präparate als pflanzliche Heilmittel sind nicht frei von zum Teil erheblichen Nebenwirkungen und Risiken. Die Gingko-Arzneien sind zudem den speziellen Medikamenten gegen Alzheimer nicht gleichwertig, weil sie in erster Linie bei Demenz in Folge von Durchblutungsstörungen des Gehirns in Betracht kommen, die bei Alzheimer nicht ursächlich sind.
Carnitin als die erste natürliche Alternative für das Frühstadium
Alternativen mit vergleichbarer Wirksamkeit sind noch nicht bekannt. Immerhin gibt es aber erste Ansätze einer Therapie mit Wirkstoffen, die auch im Körper selbst vorkommen. Es sind vor allem die natürlichen Substanzen Carnitin, Pregnenolon, Dehydro-Epiandrosteron (DHAE) und Dimethyl-Aminoethanol (DMAE), die zum Teil auf die gestörten biochemischen Prozesse im Gehirn einwirken. Carnitin wird oft kombiniert mit Q10 angeboten (erhältlich in Drogerie, Reformhaus und Apotheke). Es kann nur im Frühstadium spürbar wirken. Es ist auch nicht das Mittel der ersten Wahl bei Alzheimer; in klinischen Studien erzielte man die besten Ergebnisse mit den obengenannten drei anderen Wirkstoffen. Für diese gilt ebenfalls, dass sie möglichst im Frühstadium verabreicht werden sollten; anders als Carnitin wirken sie zwar auch im späteren Stadium noch, dann jedoch mit geringeren Erfolgsaussichten.
Nur für Carnitin liegen Erkenntnisse über seine Wirksamkeit bei Alzheimer vor. Deshalb wäre es sinnvoll, zunächst zu versuchen, ob Alzheimer darauf anspricht. L-Acetyl-Carnitin verbessert laut Studien kognitive Leistungen bei Alzheimer-Demenz. Es leitet die Ausschüttung von Acetyl-Cholin im Gehirn ein. Acetyl-Cholin ist der Neurotransmitter, an dem es bei der Alzheimer-Erkrankung im Gehirn mangelt. Noch dazu hat Carnitin positive Effekte bei Depressionen, vermindert neurologische Folgeschäden nach Durchblutungsstörungen, wirkt schützend auf die Herzmuskulatur und besitzt analgetische Wirkungen bei diabetischer Polyneuropathie.
L-Carnitin ist eine körpereigene Substanz, welche aus zwei Aminosäuren besteht. Es spielt eine essentielle Rolle im Energiestoffwechsel menschlicher Zellen. Aus den Aminosäuren Methionin und Lysin kann der menschliche Körper L-Carnitin selbst bilden. Vor allem in rotem Fleisch ist es vorhanden und wird darüber aufgenommen. Carnitin ist ein wasserlöslicher, hitzeempfindlicher Stoff und hat als wichtigste Eigenschaft die Fettoxidation zu fördern. Für die Umwandlung von Fett in Energie ist Carnitin deshalb sehr wichtig.
Carnitin, das der Organismus in jüngeren Lebensjahren noch gut selbst herstellen kann, schleust Fettmoleküle in die Mitochondrien, die Verbrennungskammern der Zellen. Es reinigt die Mitochondrien von organischen Säuren, die als Schlacken entstehen, wenn die Fettverbrennung gestört ist. Übergewichtige Menschen und Personen, die unter Stress leiden, haben meist zu niedrige Carnitinkonzentrationen in Blut und Gewebe. Bei Stress werden Methionin und Lysin für den Bau von Stresshormonen verwendet, statt überschüssiges Fett aus den Fettzellen in die Körperzellen zu transportieren, wo sie verbrannt, d.h. in Körperenergie umgewandelt werden.
DHAE, DMAE und Pregnenolon als weitere natürliche Alternativen im Frühstadium
Die drei Wirkstoffe DHAE, DMAE und Pregnenolon stehen unter Rezeptpflicht und sind bei deutschen Ärzten kaum bekannt. In den USA hingegen sind diese Wirkstoffe bereits gründlicher erforscht und werden verwendet. Für eine gewisse Zeit soll mit diesen drei Substanzen nach Expertenmeinungen das Befinden etwas gebessert und der Krankheitsverlauf verzögert werden können. Die Mittel müssen in der Regel fachlich über ein Rezept verordnet werden. Vorsichtig sollte man beim Bezug der Mittel über das Internet sein, damit keine Fälschungen oder wirkstofffreie Produkte bestellt werden.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass auch die Gesamternährung Vorbeugung vor Alzheimer eine Rolle spielt. Denn eine gute Durchblutung des Gehirns wird durch ein intaktes Herz-Kreislauf-System garantiert. Und gerade die Kreislaufgesundheit lässt sich gut mit einer ausgewogenen Ernährung unterstützen.
Aufbau und Erhalt der non-verbalen Kommunikation
Regelmäßige geistige Aktivität kann dazu beitragen, eine mögliche Demenz-Erkrankung hinauszuzögern. Empfehlenswert sind anregende geistige Aktivitäten, die verschiedene Aspekte der Gehirnleistung trainieren. Alzheimer-Patienten sollten grundsätzlich geistig beansprucht werden, damit ihre Hirnleistung mit einem Training verbessert wird. Das Training sollte jedoch behutsam sein. Dem Kranken sollten häufig quälende Erfahrungen erspart werden, die ihm bewusst machen, wie die geistigen Kräfte nachlassen und immer mehr eingeschränkt werden. Gehirntraining führt wahrscheinlich nicht dazu, dass sich das Gedächtnis wieder dauerhaft verbessert. Deshalb hat es sich bewährt, den Betroffenen einfache Aufgaben aus dem Alltag zu stellen, die ihnen schon lang vertraut sind. Das kann die Mithilfe im Haushalt oder die Arbeit im Garten sein. Denn das Gefühlsleben der Alzheimer-Patienten bleibt wohl noch lange erhalten.
Im Anfangsstadium der Erkrankung kann für den Betroffenen auch psychotherapeutische Hilfe ratsam sein, damit er sein Leben trotz Erkrankung als sinnvoll empfindet. Mehr Selbstvertrauen bedeutet auch mehr Wohlbefinden und dadurch auch mehr Leistungskraft, die dem Fortschreiten der Erkrankung entgegengesetzt werden kann.