Yoga ist eine indische philosophische Lehre, die eine Reihe geistiger und körperlicher Übungen umfasst. Der Begriff Yoga stammt aus der altindischen Gelehrtensprache des Sanskrit und bedeutet so viel wie „Anbindung“ oder „Vereinigung“. Mit Yoga ist eine Einheit von Körper, Geist und Seele gemeint und eine positive Wirkung auf die körperliche und seelische Gesundheit. Durch Umfragen und Studien konnte aufgezeigt werden, dass Menschen, die regelmäßig Yoga praktizieren, positive Veränderungen an sich wahrnehmen. Sie fühlen sich entspannter, körperlich fitter, konzentrierter und nehmen eine verbesserte Atmung wahr.
Es gibt viele verschiedene Formen des Yoga, oft mit einer eigenen Philosophie und Praxis. Ganz bekannt ist Hatha-Yoga. Bei diesem Yogastil werden Übungen zur inneren Reinigung (Asanas als Körperstellungen) durch Atemübungen (Pranayama) und Meditation ergänzt. Bekannte und beliebte Asanas sind der Sonnengruß, der Baum, die Kobra und der herabschauende Hund. Durchgeführt werden die Übungen im allgemeinen in vier Phasen. Zuerst wird die Ausgangshaltung eingenommen. Danach wird der Körper auf die jeweilige Asana hingeführt. Man verweilt solange in der jeweiligen Asana wie man kann oder möchte. Danach wird der Körper wieder zurück in die Ausgangslage geführt. Für den Start mit Yoga ist bequeme Kleidung und eine rutschfeste Yogamatte empfehlenswert. Hilfreich ist der Einstieg auch in einem Kurs mit professioneller Anleitung. Bei Hatha Yoga verbrennen Sie bis zu 200 Kalorien pro Stunde.
Im Laufe der letzten Jahre sind immer neue Yoga-Variationen kreiert worden, die verschiedene Techniken kombinieren oder einen veränderten Schwerpunkt besitzen. Lesen Sie in Kurzform die besonderen Merkmale dieser Yogaformen.
Iyengar-Yoga
Diese Form des Yogas ist gut für Anfänger geeignet. Bei den körperbetonten Übungen wird viel Wert auf eine präzise Ausführung gelegt. Begründet wurde diese Form von dem Inder B. K. S. Iyengar. Anhand einer Vielzahl von eigenen Erfahrungen setzte er in den Yoga-Übungen Hilfsmittel ein, wie beispielsweise Gurte, Polster, Klötze oder rutschfeste Matten ein. Damit werden den Übenden ermöglicht, auch schwierigere Yogahaltungen einzunehmen. Typisch im Iyengar-Yoga sind die Kombination von Technik, Dauer und Sequenz mit dem Ziel der tiefen Durchdringung des Körpers. Iyengar-Yoga ist somit für sportliche Menschen, wie auch für körperlich Behinderte interessant.
Yoga-Pilates
In harmonischen, fließenden Bewegungen werden bei diesem Ganzkörpertraining Atemtechnik, Kraftübungen, Koordination und Stretching kombiniert. Entstanden ist das Fitness-Programm Pilates in den 20er Jahren in New York. Der Bodybuilder Joseph Pilates brachte zum ersten Mal Kampfsport mit Yoga-Elementen und westlicher Gymnastik in Einklang. An speziellen Geräten aus Holz, Leder und an Seilzügen trainierten Tänzer und Schauspieler, die durch ihren Beruf Probleme mit den Gelenken oder Bandscheiben hatten. Heute werden die Übungen ohne Geräte durchgeführt. Pilates ist ideal, um den ganzen Körper zu trainieren und die eigene Mitte zu finden. Es werden immer mehrere Muskelgruppen gleichzeitig gekräftigt und gedehnt. Das ist zwar anstrengender, aber ein besseres und energiegeladenes Körpergefühl ist der angenehme Lohn. Die Kombination von Yoga und Pilates verbindet entspannende Elemente mit körperstraffenden Übungen. Durch diese Mischung ist Yoga-Pilates eine der beliebtesten Sportarten unter Frauen.
Power-Yoga
Diese Mischung aus Krafttraining und Stretching dehnt und entspannt die Muskeln und kräftigt sie gleichzeitig. Die Grundpositionen (Asanas) des Hatha-Yoga bleiben die gleichen, aber wie bei einer Choreografie werden die Übungen direkt aufeinanderfolgend und fließend miteinander verbunden. Die Positionen gehen harmonisch ineinander über. Power-Yoga ist sehr kraftvoll und vor allem bei Männern beliebt. In den USA praktizieren über 25 Millionen Menschen diese Yoga-Variante und auch in Deutschland findet sie immer mehr Freunde. Das Hauptziel des Power-Yoga ist die Stärkung der Körperkraft und Beweglichkeit. Dazu wird bis zu 400 Kalorien pro Stunde verbrannt.
Kundalini Yoga
Die spirituell ausgerichtete Yoga-Variante kombiniert Dehnungs- und Atemübungen mit Meditation und Gesängen (Mantras) und ist eine besonders sanfte Form des Yoga. Kundalini-Yoga wird auch das Yoga des Bewusstseins genannt. Es geht hier um Überwindung körperlicher Blockaden. Klassische Körperhaltungen regen den Stoffwechsel an, halten die Organe gesund, dehnen die Muskulatur und bewirken eine konzentrierte Ausgeglichenheit. Besonders im Tantrismus spielt diese Yoga-Praxis eine große Rolle.
Ashtanga Yoga
Auch hier werden die klassischen Positionen des Hatha-Yogas durchgeführt, die Bewegungen sind aber schneller, sportlicher und erfordern etwas mehr Kondition. Die Tiefenatmung ist während der Übungen besonders wichtig. Sie klingt wie Meeresrauschen in der Kehle. Die kontinuierlichen Bewegungsabläufe regen die Durchblutung an und bringen den gesamten Kreislauf auf Trag. Viele moderne Hatha-Yoga-Stile leiten sich aus diesem Yoga ab. Für Yoga-Einsteiger ist diese Yoga-Variante weniger zu empfehlen.
Jivamukti
Die Jivamukti Yoga Methode wurde 1986 von Sharon Gannon und David Life entwickelt. Meditation, Musik und Mantra-Singen kombiniert mit Körperübungen beinhalten diese Yoga-Methode. Choreografierte Bewegungsabläufe gehen beinahe tänzerisch ineinander über und gleichzeitig werden Vegetarismus, Umweltbewusstsein und Selbstbestimmung als praktische Philosophie angeboten.
Bikram-Yoga
Bikram-Yoga wurde von dem indischen Yogameister Bikram Choudhury entwickelt. Hierbei werden 26 Körperpositionen und zwei Atemübungen bei einer Temperatur von bis zu 40 Grad und 40 Prozent Luftfeuchtigkeit ausgeführt. Durch den heißen Raum ist dies sehr schweißtreibend, aber die Muskeldehnung wird dabei erheblich erleichtert. Der Körper soll zugleich mit dem Schwitzen entgiftet werden. Ein gesundes Herz-Kreislauf-System ist eine wichtige Voraussetzung, da die Wärme anstrengend für den Körper ist. Unverzichtbar ist das ausreichende Trinken. Bis zu 650 Kalorien pro Stunde können verbrannt werden.