Der Hefepilz Candida albicans kommt als normaler Keim auf der Haut, in der Mundhöhle und im Darm vor. Er besitzt erst dann einen besonderen Krankheitswert für den menschlichen Körper, wenn er überhandnimmt.
Am bekanntesten sind Pilzerkrankungen des Darms. Zu ihren typischen Symptomen zählen unregelmäßiger Stuhlgang und ein zunehmender Blähbauch – besonders nach dem Genuss von hoch konzentrierten Kohlenhydraten wie Süßigkeiten, Weißmehlprodukte und Fertiggerichte.
Wer häufig unter Infektionen leidet, sich allgemein weniger leistungsfähig fühlt und verschiedene allergische Krankheitsbilder an sich wahrnimmt, hat weitere Hinweise, dass sich Candida albicans bei ihm ausgebreitet haben könnte. Pilzinfektionen stehen häufig im Zusammenhang mit Urticaria (Nesselsucht der Haut), Rhinitis (allergischer Schnupfen), Sinusitis (chronische Infektion der Nasennebenhöhlen) und Colitis (Entzündung des Dickdarms). Der behandelnde Arzt kann austesten, ob die krankmachenden Keime vorhanden sind und ein Zusammenhang mit den Beschwerden besteht.
Mykosen(so der medizinische Begriff für Pilzinfektionen) der Haut und Schleimhäute zeigen sich durch entzündete, schmerzende und juckende Stellen. Durch Kratzen können zusätzlich Keime, die sich unter den Fingernägeln befinden oder so von außen in die verletzten Hautpartien eindringen, ansiedeln und zum therapeutischen Problem werden. Pilzerkrankungen der Haut finden sich häufig bei Säuglingen, bei Menschen mit Tumoren oder bei Patienten mit einem nicht leistungsfähigen Immunsystem. Diese sind auch anfällig für innere Pilzerkrankungen.
Außerdem begünstigen eine herabgesetzte Infektionsabwehr, generalisierte Erkrankungen wie Diabetes mellitus (Zucker) sowie Behandlungen mit Kortison, Zytostatika (Tumortherapie) und Antibiotika das Entstehen von Pilzkrankheiten.
Eisen- und Zinkmangel als erste Anzeichen
Erste Indizien für eine unnatürliche Pilzvermehrung im Darm zeigen sich dem Arzt durch einen auffallenden Eisen- und Zinkmangel. Pilze sind Räuber dieser Mineralien. Anzeichen für fehlendes Zink können weiße Flecken auf den Fingernägeln sein oder häufiger Haarausfall. Hautekzeme und Juckreiz am Darmausgang gelten als weiterer sicherer Hinweis auf innere Pilze.
Die im Labor angelegte Kultur gibt Aufschluss über Gattung und Art, ein weiterer Test über die Empfindlichkeit der Keime gegenüber Antipilzmitteln (Antimykotika). Danach kann der Arzt das richtige Mittel auswählen.
Der naturheilkundlich behandelnde Arzt wird zusätzlich das Abwehrsystem stärken. Aus der Pflanzenheilkunde werden dafür zum Beispiel Lebensbaum oder Sonnenhut eingesetzt. Der Sonnenhut gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler. Heimisch ist er in Nordamerika. Auch Echinacea genannt, findet der Sonnenhut dort schon lange Verwendung als Heilpflanze. Inhaltsstoffe des Sonnenhuts haben entzündungshemmende und antibiotische Wirkung. Sonnenhut findet sich neben Tinkturen auch in Teezubereitungen, Tabletten, Pflanzenpresssäften und kosmetischen Pflegeprodukten.
Als Spurenelemente eignen sich Selen und Zink. Interessant sind außerdem mikrobiologische Präparate, so genannte Probiotika, die in der Lage sind, sich im Darm festzusetzen und durch ihr starkes, aber gesundes Wachstum die unerwünschten Pilze zu verdrängen.
Die Therapie kann durch gesäuerte Milchprodukte unterstützt werden. Sie schaffen durch Milchsäure und Keimkulturen ein pilzfeindliches Milieu im Darm.
In der Ernährung ist außerdem eine ballaststoffreiche Kost hilfreich, welche den Pilzen nicht so viel Nahrung zur Verfügung stellt. Auf leicht verdauliche Kohlenhydrate sollte aus diesem Grund verzichtet werden. Diese Anti-Pilz-Diät hilft, das Wachstum der Mykosen deutlich zu reduzieren und macht sie zudem empfänglicher für die medikamentöse Behandlung, z.B. mit Nystatin.
Eine Spülung des Dickdarms kann die Menge der krankmachenden Keime reduzieren und die Abwehrleistung des Darms verbessern. Wer einmal eine Pilzinfektion des Darms hatte, stellt am besten seine Ernährung dauerhaft um und lässt den Zustand der Darmflora in gewissen Abständen ärztlich kontrollieren.