Geänderte Informationsbeschaffung
Die Informationsbeschaffung vieler Menschen hat sich geändert. Heutzutage wird im Internet über Krankheitssymptomen recherchiert, bevor es zum Arzt geht. Insgesamt ist das weltweite Netz ein geschätzter Ratgeber für Patienten geworden. Eigentlich eine positive Sache, dass sich die Patienten schon im Vorfeld gut informieren, auch wenn im Internet viele Informationen aufrufbar sind, die nicht immer wissenschaftlich belegt sind. Somit können Internetseiten zwar das Informationsbedürfnis von Patienten stillen, doch es sollte niemals einen Arztbesuch ersetzen. Der Arzt sollte immer über die Diagnose und Therapie entscheiden.
Gesundheits-Apps
Es gibt bestimmt über 100.000 Gesundheits-Apps, die unterschiedliche Dienste und Hilfen anbieten. Sie zählen Kalorien oder Schritte, informieren über Krankheiten, geben Fitnesstipps, helfen bei Yogaübungen oder lassen den persönlichen Gesundheitszustand in einem Patiententagebuch aufzeichnen. Für die Benutzer ist es eher grundsätzlich schwierig hilfreiche von unsinnigen oder gar gefährlichen Apps zu unterscheiden. Deshalb sollte man vor dem Gebrauch immer mit der nötigen Sorgfalt rangehen. Schauen Sie bei der App, welcher Anbieter hinter der App steht und was mit den eingegebenen Daten geschieht.
Big Data
Nach Schätzungen verdoppelt sich jährlich die Menge der weltweit kursierenden Daten. Auch im Gesundheitsbereich arbeiten immer mehr Forscher, Firmen und Ärzte mit riesigen Datenmengen. Fielen früher Gesundheitsdaten hauptsächlich in Studien und im Praxisalltag an, werden vielen Daten heute in Apps oder soziale Netzwerke auch durch den Einzelnen gesammelt. Durch große Datenmengen kann die Forschung gesundheitsbezogene Daten auswerten, Trends frühzeitig erkennen und mit anderen Daten verknüpfen. Zum einen können längerfristig Diagnosen und Behandlungen optimiert werden, und zum anderen können gesundheitliche Systeme optimiert und Kosten eingespart werden. Chancen und Risiken sind mit solchen Analysen gegeben. Mit der passenden Verknüpfung der Daten und dem Einbezug von Algorithmen gelingen tiefe Einblicke in den individuellen Gesundheitszustand und Lebenswandel. Dazu stellen sich mehrere Fragen: Wie können die Beteiligten verantwortungsbewusst mit sensiblen Gesundheitsdaten umgehen und welche regulatorischen Mechanismen bieten sich an?
Künstliche Intelligenz
Immer mehr Bedeutung gewinnt die sogenannte Künstliche Intelligenz (KI). Dabei werden digital vorliegende Information ausgewertet, um aussagekräftige Diagnosen zu stellen oder optimierte Therapien vorzuschlagen. Die Programme können aus den Eingaben lernen und aus dem Gelernten ihre eigenen Schlüsse ziehen. Die KI-Systeme sollen Ärzte bei der Krebsdiagnose unterstützen. Intelligente Algorithmen sollen seltene Krankheiten früh erkennen, Epidemien voraussagen, bei der Entwicklung neuer Medikamente helfen und Therapien perfekt auf einzelne Patienten abstimmen. Viele wichtige Themen, bei denen es nicht nur um Einsparpotenziale geht, sondern auch um eine bessere Versorgung besonders in ländlichen Gebieten und um bessere Diagnosen. Wie in Big Data geht es bei der Künstliche Intelligenz ebenfalls um den Rechtsrahmen, der Datensicherheit und der digitalen Infrastruktur.
Internet of Things und Wearables
Mobile Geräte, insbesondere Smartphones, Tablets oder Wearables, sammeln kontinuierlich medizinische Daten, die sie anschließend an Ärzte, Angehörige oder bestimmte Dienstleister weiterleiten. Das Internet der Dinge kann dazu beitragen, Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Patienten können damit selbstständig die eigene Gesundheit verfolgen und überwachen. Sensoren geben beispielsweise Auskunft über den Blutzuckerwert, den Blutdruck, die Herzfrequenz oder die Körpertemperatur. Sobald definierte Grenzen erreicht werden, wird der Arzt oder Gesundheitsdienstleister informiert. Somit kann schnell auf Veränderungen reagiert werden. Patienten können durch frühzeitig eingesetzte Präventivmaßnahmen gesund bleiben.
Damit Patienten möglichst lange in der häuslichen Umgebung versorgt werden können, kommen Internet-of-Things-Technologien zum Einsatz. Das können Sturz-, Bewegungs- und Feuchtigkeitssensoren, wie auch Überwachungskameras sein. Damit kann ein Pflegedienst oder Arzt rechtzeitig informiert und auf Probleme aufmerksam gemacht werden.