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Atmungsaktive innovative Bekleidung

Der technische Fortschritt macht auch bei der Sport- und Funktionsbekleidung nicht halt. Wasserdichte und atmungsaktive Membranstoffe sind wichtige Bestandteile der Kleidung. Nachhaltigkeit steht ebenfalls im Fokus bei der Bekleidung. Daneben wird an der Verwendung von elektronischen Komponenten in Funktionstextilien geforscht. Es gibt mit Merinowolle auch ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff mit vielen Vorteilen. Wir geben im Artikel eine Übersicht.

atmungsaktive Jacke

Kennen Sie noch das Gefühl, beim Radfahren oder Wandern schon nach kurzer Zeit unter dem Anorak am Rücken zu schwitzen. Unangenehm gerade bei kühlen Temperaturen. Heutzutage ist man in moderner Funktionsbekleidung vor Wind und Wetter geschützt und genießt ein angenehmes Tragegefühl. Einige innovative Technologien sind in die Bekleidung eingeflossen. Daneben steht die Nachhaltigkeit schon bei der Produktion im Fokus.

Nachhaltigkeit

Viele Bekleidungshersteller legen einen besonderen Wert auf Nachhaltigkeit. Bereits bei der Herstellung wird darauf geachtet, dass eine Vielzahl von natürlichen Materialien, wie beispielsweise einheimische Wolle, verwendet werden. Ein Produkt mit einem sehr niedrigen CO2-Fußabdruck ist durch den Einsatz der neuen Membrantechnologie möglich, bei der ohne zusätzliche Chemikalien produziert werden kann. Auf dem Markt gibt es mittlerweile Daunenjacke, die zu 100 Prozent biologisch abbaubar sind. Dies ist auf dem Komposthaufen nach rund drei Monaten geschehen. Sehr wenige Komponenten, wie Reißverschlüsse und Druckknöpfe, werden vorher entfernt und können aber wiederverwendet werden.

Nanotechnologie

Die Nanotechnologie hat einen großen Einfluss auf die Textil- und Bekleidungsindustrie. Das Potenzial der Nanotechnologie bei der Entwicklung neuer Materialien ist besonders groß. Es ermöglicht die Herstellung von Textilien mit völlig neuen Eigenschaften oder die Kombination verschiedener Funktionen in einem Textilmaterial. Auch die Funktionalität kann mit Hilfe der Nanotechnologie verbessert werden.

Durch Nanomaterialien werden Textilien atmungsaktiv, schmutz- und wasserabweisend, atmungsaktiv, sie schützen vor UV-Licht, können leitfähig und antistatisch werden, weisen eine erhöhte Verschleiß- und Knitterbeständigkeit oder Unempfindlichkeit gegen Flecken auf, oder reduzieren den Befall durch Bakterien oder Pilze. Nanomaterialien können entweder während der Faserherstellung oder während der Fertigung der Textilien hinzugefügt werden. Sie werden unmittelbar auf die Faseroberfläche aufgetragen, in Faserbeschichtungen eingearbeitet oder als Beschichtung auf das Textil aufgebracht.

In manchen Hemden, Blusen und Socken sind Silbernanopartikel eingebettet, die dazu dienen, unangenehme Körpergerüche, z. B. durch Schweiß, zu unterdrücken. Daneben haben einige Bekleidungsmarken selbstreinigende und schmutzabweisende Nanotechnologien (CNT, Fluoracrylat, Siliziumdioxid oder Titandioxid) integriert, um Wasser und Chemikalien für den Waschvorgang einzusparen. Bei der Herstellung von Shirts, Bademode und Berufsbekleidung werden häufig Titandioxid-Partikel als eine Art integrierter UV-Schutz verwendet. Die Nanoteilchen reflektieren UV-Licht und verhindern, dass es durch die Kleidung zur Haut gelangt.

Sogenannte intelligente Textilien, bei denen das Gewebe selbst elektrische oder elektronische Signale erzeugen oder verarbeiten, befinden sich noch im Entwicklungsstadium. Die Forschungsansätze haben das Ziel Sensoren zur Überwachung von Körperfunktionen direkt in die Textilien einzubauen, toxische Chemikalien zu erkennen oder die Kleidung zur Gewinnung von Energie zu nutzen.

Eine weitere Forschung konzentriert sich auf künstliche Nanofasern, bei denen Tonmineralien oder nanopartikuläre Metalloxide verwendet werden, um der Kleidung neue Eigenschaften zu verleihen. Diese Eigenschaften ermöglichen die Entwicklung halogenfreier, flammhemmender Kleidungsstücke mit erhöhter Festigkeit und Stoßabsorption. Auch eine besondere Wärme- und UV-Beständigkeit und sogar eine hellere Färbung ist das Ziel. Gerade in gewissen Gefahrsituationen ist eine hohe Sichtbarkeit erforderlich, die durch diese Nanofasern ermöglicht wird.

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Gefahren durch verwendete Materialien?

Aufgrund der Vielfalt von nanomaterialhaltigen Textilien sowohl hinsichtlich der Herstellungsverfahren, der verwendeten synthetischen Nanomaterialien als auch des Verwendungszweckes kann derzeit keine allgemeine Aussage zu möglichen Risiken für Umwelt und Gesundheit getroffen werden. Weil viele Textilien in direkten Kontakt mit der Haut kommen, gibt es immer wieder die Befürchtung, dass einzelne Bestandteile auf den Körper übergehen und dort möglicherweise Schaden anrichten könnten. Jedoch gibt es aktuell noch keine Studien, ob und welche Folgen für Körper und Umwelt auftreten können.

„Effektiver und schneller Feuchtigkeitstransport ist sehr wichtig bei der Kleidung.“
atmungsaktive Kleidung

Smarte Textilien

Elektronische Komponenten können in Funktionstextilien nicht nur für Marketing- und Kundeninteraktionen verwendet werden, sondern Körperfunktionen messen, diese überwachen und in Notfällen Hilfe organisieren. Die sogenannten Wearables messen Puls, Herzschlag, Körpertemperatur, Bewegung und können ein GPS-Signal empfangen. Für die Messung muss ein Sensor und für die Weiterverarbeitung ein Microcontroller zur Verfügung stehen. Wurden für die Messung der Werte Brustgurte eingesetzt, konnten oft juckende Hautreizungen auftreten. Bei Smart Textiles hingegen sind die Kleidungsstücke mit elektronischen Geräten oder Funktionen ausgestattet. Die Besonderheit der Kleidung ist dabei, dass die elektronischen Komponenten von außen nicht sichtbar sind und mit in die Textilien eingewoben werden. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anwendungsfälle, bei denen Smart Textiles wichtige Funktionen übernehmen und Ergebnisse liefern. Eine Herausforderung besteht noch bei der Haltbarkeit und Waschbarkeit der Textilien. Momentan ist die Funktionalität nur für eine begrenzte Anzahl von Waschgängen garantiert.

Merinowolle

Merinowolle

Wolle ist ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff mit vielen Vorteilen. Sehr beliebt ist Merinowolle, die als besonders weich, fein, atmungsaktiv und wetterfest gilt. Sie wird dank ihrer zahlreichen funktionalen Eigenschaften gerne in Schals, Pullis, Funktionsunterwäsche, Fleecejacken und Fleecepullovern verwendet. Merinowolle wird von Merinoschafen gewonnen. Ein Schaf wird bis auf die Haut geschoren und gibt pro Jahr etwa zwei bis vier Kilogramm Wolle. Australien ist der Hauptlieferant für Merinowolle.

Merinowolle ist sehr fein und weich. Sie kratzt nicht und kann daher auch direkt auf der Haut getragen werden. Das Fell des Merinoschafs besteht aus sehr feinen, weichen und stark gekräuselten Haaren, die im Sommer atmungsaktiv sind und im Winter isolieren. Merinowolle kann Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf in der Faser bzw. zwischen den Fasern aufnehmen, ohne dass diese Feuchtigkeit für den Kleidungsträger fühlbar ist. Sie bietet einen hervorragenden Isolationsschutz gegen Kälte und Hitze. Ein weiterer Vorteil der Merinowolle ist die Geruchsneutralität – selbst bei starkem schwitzen. Verantwortlich dafür ist das Wollfett, das ein Mikroklima schafft, in dem sich Bakterien nicht wohlfühlen und nur schwer vermehren. Ein weiterer hilfreicher Effekt ist die natürliche Selbstreinigungsfunktion der Wollfaser. Somit reicht oftmals bereits das regelmäßiges Lüften des Kleidungsstücks. Merinowolle bietet einen natürlichen UV-Schutz, ist schwer entflammbar, antistatisch und knitterfrei. Daneben ist Merinowolle ein natürlicher Rohstoff. Dieser wächst nach und ist biologisch abbaubar.

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